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Full text: 10, 1882

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101,3° O-Lg am 17. April, 20° S-Br in 104,5° O-Lg am 23. April und 10° S-Br 
in 105° O-Lg am 27. April gekreuzt worden. 
Am 5. Mai ankerte „Caroline Beim“ auf der Rhede von Anjer. Zwei 
Tage später wurde der Anker wieder gelichtet und die Reise weiter fortgesetzt. 
Man durchsegelte bei leichtem SE-Winde die Banka-Strafse und überschritt 
am 18. Mai den Aequator in 105,6° O-Lg. In nördlicher Breite beobachtete 
man zuerst an mehreren Tagen leichte südöstliche Mallung, die anhielt, bis sich 
am 23. Mai in etwa 4° N-Br und 105,6° O-Lg der SW-Monsun einstellte. Bei 
diesem leichten, aber beständigen Winde nahm die Reise einen günstigeren Ver 
lauf, und am 6. Juni war man nach 21° N-Br in 115,6° O-Lg gelangt. Hier 
endete der südwestliche Wind, und es folgte auf ihn zunächst leichte unbe 
ständige südöstliche Briese und später veränderlicher meist nordöstlicher Wind. 
Am 19. Juni ankerte die „Caroline Br/m“ in der Nähe des Bestimmungsplatzes 
nach einer Reise, deren Dauer 168 Tage betrug. In der China-See war 5° N-Br 
in 106,1° O-Lg am 24. Mai, 10° N-Br in 110,3° O-Lg am 28. Mai, 15° N-Br in 
113,8° O-Lg am 1. Juni und 20° N-Br in 115,3° O-Lg am 5. Juni überschritten 
worden. 
Nachdem „Caroline Beim“ von Shanghai nach Foochow versegelt und dort 
beladen worden war, ging sie am 17. September wieder in See, um nach London 
zurückzukehien. Sie traf während der ersten 7 Tage dieser Reise einen ziem 
lich leichten NE-Wind, welcher die Bark bis zum 24. September nach 17° N-Br 
in 114,6° O-Lg führte. Als dieser Punkt überschritten worden war, herrschte 
längere Zeit leichte veränderliche Mallung, und scbliefslich kam am 30. Sep 
tember, unweit 13° N-Br in 111,8° O-Lg, der SW-Monsun durch. Nach dieser 
Zeit nahm die Reise bei denselben Verhältnissen, wie sic schon im Reiseberichte 
des Mitseglers „Kaiser“ angegeben worden sind, nur einen sehr langsamen 
Verlauf; man überschritt den Aequator in 107° O-Lg am 2. November und 
erreichte am 12. November den Indischen Ocean. Ju diesem herrschte anfäng 
lich auch noch leichter unbeständiger Ostwind, und erst am 14. November setzte 
der Passat kräftig ein. Nachdem dieses geschehen war, konnte für längere 
Zeit ein recht befriedigender Fortschritt erzielt werden. Am 25. November 
wurde unweit 23,5° S-Br in 66° O-Lg die polare Passatgrenze erreicht. Der 
bei einem höchsten Barometerstände von 765,5 mm nordöstlich laufende Wind 
führte dann, indem der Luftdruck um 6 mm abnahm, eine Drehung nach links 
um den ganzen Kompafs aus und herrschte später wieder für längere Zeit unge 
stört aus SE. Das steigende Barometer erreichte nun eiu Maximum von 
769,8 mm. Oestliche Winde blieben später noch lange vorherrschend, und traf 
man die ersten Westwinde von längerer Dauer erst westlich von 30° O-Lg an. 
Auch dort indessen waren Ostwinde nicht selten, und konnte deswegen, da auch 
keine Stürme die Fahrt erschwerten, das Kap der guten Hoffnung in ziemlich 
rascher Weise umsegelt werden. Am 16. Dezember führte frischer Ostwind die 
Bark über die Länge dieses Kaps, und nachdem man im Atlantischen Ocean 
noch wieder Westwind angetroffen hatte, brachte frischer Südwind die Bark 
am 20. Dezember in 10,0° O-Lg wieder nördlich von 30° S-Br. Derselbe 
Parallel war im Atlantischen Ocean 16 Tage vorher verlassen worden, und im 
Indischen Ocean hatte man 10° S-Br in 101° O-Lg am 14. November, 20° S-Br 
in 76° O-Lg am 22. November und 30° S-Br in 42° O-Lg am 4. Dezember; ferner 
90° O-Lg in 16,3° S-Br am 18. November, 60° O-Lg in 24,9° S-Br am 28. No 
vember und 30° O-Lg in 32,6° S-Br am 9. Dezember gekreuzt. 
Der frische in der Nähe von 30° S-Br wehende Südwind schien ohne 
vorhergehende Störung in den Passat übergehen zu wollen. Als man jedoch 
nördlicher gelangte, wurde der Wind flauer, und nachdem die Bark in die Nähe 
von 21,5° S-Br gelangt war, sank der Wind zum ganz leisen unbeständigen 
Zuge herab. Nördlich von 21° S-Br in 0° Länge herrschte der Passat beständiger, 
und wurde die Bark von ihm bis zum 10. Januar 1882 zum Aequator geführt. 
Man überschritt denselben in 22,2° W-Lg, 21 Tage später, als man nördlich 
von 30° S-Br gekommen war. 
Den Stilleugürtel fand „Caroline Beim“ zwischen 2,5° N-Br in 23,5° W-Lg 
und 4,8° N-Br in 23,8° W-Lg. Derselbe wurde bei leichtem östlichen Zuge in 
4 Tagen überschritten, und erreichte man dann wieder das Gebiet des NE-Passats. 
Das Gebiet dieses frisch auftretenden Windes dehnte sich bis nach 26,8° N-Br
	        
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