Erwin Prager: Der Einfluß einer Fladiküste auf Wind und Niedersdilagsfeld
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Dieselbe Tabelle noch einmal in % der verwendeten Wetterlagen:
NW W SW S SE E NE N
F + S 22,5 16,9 7,9 13,5 18,0 12,3 2,2 6,7 % von 89
H + W 17,1 19,4 23,3 13,9 12,4 7,0 2,3 4,6 % von 129
Schließlich muß man die Art der Luftmassen beurteilen, die
hei den bearbeiteten Wetterlagen beteiligt sind. Nur dann kann
man auch die Stabilitätsverhältnisse beurteilen, die für die Art des
Niederschlages wichtig sind. Bei instabiler Schichtung kann die Rei
bung beispielsweise auslösend wirken für ein ganzes Feld von Som
merschauern. Bei feuchter Luft kann die Reibung bei instabiler
Schichtung eine große Auslösewirkung haben, bei stabiler Schichtung nicht. Wohl aber kann auch
bei stabiler Schichtung eine Reibungswirkung sichtbar werden, denn bei feuchter Luft wird außer
dei’ Rauhigkeit des Untergrundes auch seine Strahlungseigenschaft als Konvektion sichtbar, bei
trockener Luft nicht. Schließlich kann auch bei trockener Luft noch eine Reibungswirkung sicht
bar werden, wenn auch keine große, sofern die Schichtung instabil ist. Hierdurch kann auch die
Unterschiedlichkeit zwischen Wolken- und Niederschlagsfeldern in den Mittelkarten erklärt werden.
M,an kann auf einer Niederschlagskarte Maxima über Gegenden finden, die auf der Bewölkungs
karte kein Maximum zeigen, denn es kann sich um Schauerlagen handeln, bei denen der Beobachter
m:’t Recht 5 Ao bis 7 /io Bedeckung meldet, weil bei der instabilen Schichtung die Konvektion wohl
Niederschlag liefert, den Himmel aber nicht mit Wolken bedecken kann. Bei stabiler Schichtung
hingegen kann sehr w r ohl eine geschlossene Hochnebeldecke über Gegenden liegen, in denen kein
Tropfen fällt. Es ist deswegen der Arbeit ein Anhang mit einigen Tabellen beigefügt, die eine
Kennzeichnung der Luftmassen gestatten. Die Luftmassen wurden bestimmt nach den im deutschen
Wetterdienst eingeführten von Schinze aufgestellten Tafeln für die Luftmassenanalyse 10 ).
Fis- 3
II. Niederschlagshäufigkeit
Um nun zu einem ersten Überblick zu kommen, wurden alle verarbeiteten Stationen zunächst
roh in Küsten- und Binnenlandstationen eingeteilt, wobei unter Küstenstationen alle die zu ver
stehen sind, die entweder auf See liegen, z. B. Feuerschiffe, Inseln, Feuertürme, oder direkt an der
Küste gelegen sind, wobei auf Buchten, Fluß täler und Flußmündungen vorläufig keine Rücksicht
genommen wurde. Und zwar gelten in diesem Zusammenhang folgende Stationen als Küsten
stationen bei der Aufrechnung der Niederschlagshäufigkeit:
1.
Jever
12. List
23.
Büsum
2.
W ilhelmshaven
13. Bülk
24.
Süderhöft
3.
Kiel
14. Marienleuchte
25.
Amrum
4.
Flensburg
15. Fehmarnbelt
26.
Wyck auf Föhr
5.
Borkumriff
16. Warnemünde
27.
Pellworm
6.
Borkum
17. Norderney
28.
Schleimünde
7.
Außenjade
18. Norddeich
29.
Travemünde
8.
Cuxhaven
19. Friedrich-Schleuse
30.
Timmendorf
9.
Elbe 1
20. Wangerooge
31.
Darsser Ort
10. Helgoland 21. Neuwerk
11. Amrumbank 22. Brunsbüttelkoog