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Full text: 56, 1936

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 56. Band, Nr. 5 
Im Monsunregengebiet geben Wind und Relief der zeitlichen Verteilung des Niederschlages das Gepräge. 
Die im Zenitalregengebiet dominierende Sonnenwirkung hat auf die Monsunregenzeiten und ihre Gestaltung über 
haupt keinen unmittelbaren Einfluß. 
III. Rückblick 
Sonne, Wind und Relief arbeiten gemeinsam, mit wechselnder Bedeutsamkeit, an der räumlichen und zeit 
lichen Verteilung des Niederschlages auf den Südsee-Inseln. Daneben verursachen im Nordwinter die Luftdruck- 
und Stromstörungen im Bereiche der nordpazifischen Antizyklone auf den Hawaii-Inseln — im subtropischen N0- 
Passatsaum — die vorherrschende Winterregenzeit und beeinflussen im Februar bzw. Februar und März den Jahres 
gang der Äquatorialinseln und der Inseln im australischen Monsungebiet. 
Von den drei Hauptfaktoren -— Sonne, Wind und Relief — bot nur der Wind die Möglichkeit einer regio 
nalen Gliederung der räumlichen und zeitlichen Niederschlagsverteilung auf den Südsee-Inseln. 
C. Die Schwankungen des Niederschlages 
Wir knüpfen an die Extreme der mittleren Gruppenmonatswerte der Jahresgänge an 
und bezeichnen ihren Unterschied als die Amplitude der Gruppenjahresgänge. Um anzudeuten, daß sie sich auf 
die extremen mittleren Gruppenmonatswerte bezieht, nennen wir sie die mittlere Amplitude der Gruppen 
jahresgänge. 
Dann stellen wir in jeder einzelnen Station die größte und kleinste Monatsmenge ihrer Beobachtungs 
periode fest und berechnen für jede Stationsgruppe das Gruppenmittel dieser größten und kleinsten Monatsmengen. 
Den Mengenunterschied dieser extremen Gruppenmonatswerte nennen wir die maximale Am 
plitude der Gruppenjahresgänge. 
Die absoluten Werte der mittleren bzw. maximalen Amplitude rechnen wir um in Prozente der mittleren 
Gruppenjahresmengen 114 und erhalten die mittlere bzw. maximale relative Amplitude der 
Gruppenjahresgänge. 
Die maximale Schwankung der Gruppenjahresmengen kennzeichnen wir nach H. 
Maurer 115 durch die „höchste Stufenschwankung A“. Wir stellen in jeder einzelnen Station die größte und kleinste 
Jahresmenge ihrer Beobachtungsperiode fest und berechnen fiir jede Stationsgruppe das Mittel der größten und 
kleinsten Jahresmengen. Zu diesen extremen Gruppen jahresmengen (r+, r—) finden wir in der 
Maurerschen Tabelle 116 die ihnen entsprechenden Stufenzahlen (s+, s—), deren Unterschied (s+—s—) die ge 
suchte höchste Stufenschwankung A darstellt 117 . 
Die Grundlage für die Untersuchung der Niederschlagsschwankung bilden die Tabellen 3, 4 und 5. Darin 
sind die Nummern der Stationsgruppen (la, lb, 2a usw.), innerhalb der jahreszeitlich verschiedenen Regenräume 
(Subtropischer NO-Passatsaum, SO-Passat-, Monsun- und Äquatorialgebiet), nach der Größe der drei Schwankun 
gen zusammengestellt. 
I. Die Amplitude der Gruppenjahressränge 
a. Die mittlere relative Amplitude der Gruppenjahresgänge 
(s. Tabelle 3). 
In Tabelle 3 sind die Stufen der mittleren relativen Amplitude der Gruppen jahresgänge durch eine 
dünne, horizontale Linie in zwei Klassen eingeteilt. Zur ersten oder unteren Klasse (Unterklasse) ge 
hören die kleinen Amplituden <10% und zur zweiten oder oberen Klasse (Oberklasse) die 
großen Amplituden =5;10%. 
Auf den Hawaii-Inseln, im subtropischen NO-Passatsaum, schwanken rund 7 / 10 aller Grup 
pen jahresgänge um weniger als 10% ihrer mittleren Jahresmenge, obwohl das Amplitudenintervall von 2—24% 
reicht. 
In dieser auffallenden Erscheinung zeigen sich zwei verschiedene Einflüsse. Die Häufung der kleinen 
relativen Amplituden ist eine Folge der doppelten Regenzeit. Sie verringert die Amplitude der Jahres 
gänge und erhöht die Jahresmenge. Die extreme Weitung des Amplitudenintervalles entspricht der Eigenart 
des NO-Passates. Er beharrt mit überragender Häufigkeit in der N0-, O-Richtung, unterliegt aber dem 
Luftdruckwechsel in der sommerstarken und winterschwachen nordpazifischen Antizyklone. Die starre Einseitig 
keit des NO-Passates bedingt extrem hohe Luv- und niedrige Leejahresmengen. Der starke Sommerpassat begün 
114 Nach A. Supan, Die Verteilung des Niederschlags auf der festen Erdoberfläche; Erg. Heft Nr. 124 zu Pet. Mitt., Gotha 
1898, S. 51. 
115 H. Maurer, Die Veränderlichkeit der jährlichen Niederschlagsmengen; Ann. d. Hydr., Heft I, S. 2, Berlin 1936. 
116 H. Maurer, Veränderlichkeit; a. a. 0., Tabelle 1 (Tafel 3): Stufenzahlen s und Regenmengen r. 
117 Die Hundertstel der Stufenzahlen wurden auf volle Zehntel auf- bzw. abgerundet.
	        
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