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Aus dem Archiv der Deutscheu Seewarte. — 45. Bd. Heft 3.
für die Erreichung großer Höhen im allgemeinen ungünstig (vgl. die Wetterkarte vom 13. und 17. Juni
auf Tafel 2). Da er aus kälteren Zonen kam, blieben die Lufttemperaturen dauernd unter den normalen.
9. Bearbeitung der Aufstiege, ihre Berechnung und graphische Darstellung.
Tabellen und Zeichnungen auf Tafeln.
A. Die Auswertungen.
Folgendes Beispiel zeigt uns, wie die Auswertung der Aufstiege geschah. Als Beispiel (Tabelle 5)
wähle ich den höchsten Aufstieg vom 25. März. Von den übrigen Aufstiegen sind nur die Kurven auf
den Tafeln 3—6, nicht die einzelnen Beobachtungen, wiedergegeben. In der Tabelle 6 (s. S. 29) sind
ferner die Winde für alle 500-m-Stufen angegeben, die Richtung in Doppelstrichen, die Geschwindig
keit in ganzen m. Eine größere Genauigkeit ist im allgemeinen bei den einzelnen Messungen nicht ver
bürgt; auch läßt sie sich im vorliegenden Fall nicht durch Mittelbildung erzielen, da die Dichtigkeit
unserer Aufstiege allzu gering ist. Gelang es doch auf der langen Strecke von 2mal % Erdumfang, wie
wir schon bei der Schilderung der Wetterlage gesehen haben, nur 28 mal die unbedingt erfaßbare Höhe
von 5 km zu erreichen oder zu überschreiten. Der Abstand dieser einzelnen Aufstiege voneinander be
trug also über 700 km, so daß sich eine Mittelbildung erübrigt; die Aufstiege bis 7 km Höhe hatten sogar
einen Abstand von 1300 km. Eine auf Grade genaue Berechnung der vektoriellen Windkomponenten ist
daher nicht vorgenommen worden. Die Winde in der 200-m-Stufe stimmen weit öfter mit denen der
500-m-Stufe überein, als mit denen am Boden, jedoch ist in dieser ersten Höhenstufe selten eine ganz
genaue Angabe möglich.
Zur Zeichnung der Aufstiege wurde ein kariertes Blatt Papier genommen und in 10 Spalten geteilt.
In die obersten beiden Zeilen wurden die allgemeinen Eintragungen wie folgt gemacht:
Nr. des Aufstiegs (23)
Ob Gummi- oder Pilotballon (G oder P)
Gewicht des Gummiballons in Gramm (210)
Datum (25. 3. 24)
Geographische Länge des Schiffsortes beim Hochlassen 1
Geographische Breite des Schiffsortes beim Hochlassen cp
Geschätzte Windrichtung und -geschwindigkeit in mps am Boden (w = NO 8)
Grad der Bewölkung und Art der Wolken bei Beginn des Aufstiegs W
Anliegender Schiffskurs während des Aufstiegs von 0° bis 360° (k = 207°)
« Geschwindigkeit des Schiffes in Seemeilen (c —11,0)
Auftrieb des Ballons in Gramm A (625)
Sicht (gut, mittel, schlecht).
In die dritte Zeile kamen die Überschriften der zehn Spalten, nämlich:
1. Minutenzahl nach dem Hochlassen des Ballons (es wurde zu jeder vollen Minute beobachtet; schon
nach der ersten halben Minute genau zu beobachten war selten möglich).
2. Zeit des Hochlassens und der Ablesungen (z).
3. Höhe des Ballons H (die Aufstiegsgeschwindigkeiten wurden den bekannten, bisher benutzten
Tabellen entnommen, sie sind für Gummiballone als konstant angenommen).
4. Abgelesener Höhenwinkel h (die Ablesegenauigkeit am Sextanten-Theodolit betrug 1 /io°).
5. Abgelesene Azimutwinkel gegen die Mittschiffslinie a' (die Ablesegenauigkeit betrug 1 k°; wegen
der Kursschwankungen bringt eine genauere Ablesung keine größere Genauigkeit).
6. Errechnetes Azimut des Ballons gegen die Nordrichtung a (= k -f a').
7. Horizontalentfernung des Ballons vom jeweiligen Schiffsort, berechnet oder graphisch nach Tafeln
oder mit dem Rechenstab bestimmt nach der Gleichung e = H ctg h.
8. Jeweilige Windrichtung von Minute zu Minute oder Azimut der Ballonbahn, aus der Zeichnung
entnommen 13 ) R.
iS) Merkliche, an der Zeichnung erkennbare Fehler, die durch Schiffsbewegungen oder ungenaues Steuern ver
ursacht worden sind, wurden ausgeglichen.