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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1943.
negativen Werte in den zentralen Meeresteilen, die positiven aber mehr in Land-
nähe liegen. Wir haben in diesem Niveau eine Ansammlung salzärmeren
Wassers in der Mitte, im Gegensatz zur Troposphäre und den oberen Schichten
der Stratosphäre, wo salzreicheres Wasser in den zentralen Teilen des Meeres
angetroffen wird.
In folgender Tab, 1 sind für einen Querschnitt zwischen der Krim und der
anatolischen Küste Salzgehaltsmittelwerte für verschiedene Tiefenhorizonte be-
rechnet. Zusammengefaßt wurden die Beobachtungen in aneinandergrenzenden
Arealen von 15 Breitenminuten Nordsüderstreckung und 30 Längenminuten
Östwesterstreckung. Die in Klammern beigeschriebene Zahl bedeutet die An-
zahl der Einzelbeobachtungen, die für die Berechnung des Mittelwertes zur Ver-
fügung standen. Die Ansammlung salzreicheren Wassers im mittleren Teil des
Meeres in den oberen und die Ansammlung salzärmeren Wassers in den unteren
Wasserschichten (1500 m) ist auch in den Salzgehaltsmittelwerten dieser Tabelle
zu erkennen.
Tabelle 1. Mittelwerte des Salzgehaltes in verschiedenen Tiefenhorizonten
zwischen 33° 30’ E und 34° 00’ E für Breitenzonen von 15 Minuten,
Geoor. Länge 83° SE bis 34° O0 E
= Geogr.
Breite
Tiele
44° 15’ | 44° 00’ | 43° 45’ ' 43° 30° 48° 15 | 43° 00’ | 42° 45’
bis bis bis bis ‘ his bis | bis
44° 80" | 44° 15’ | 44° (XV 48° 45’ | 48° 20’ 48° 10 43° 00°
"42° 30° 42° 15 | 42° 00
bis bis bis
42° 45’ | 42° 30 | 42° 15
am....../
47.77 | 17.69 | 1800‘ 18.02 17.97 18.03 17.86 18.00 | 17.81
(833)_ (15 (11) (9) © & © © ' 02
18.19 | 18.34 18.54 | 18.65 18.36 18.48 | 18.41 18.835 | 18.82
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19.80 20.22 20.65 20.55 20.14 | 20.57 | 19.92 | 19.68 | 1921
@ 0 O0 © © 0 @© @® ‘6
21.24 2141 2127 21.29 21.29 | 21.42 21.18 | 21.22 | 21.04
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21.35 21.66 21.61 2182 21.82 21.58 | 21.69 | 21.63
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21.97 2200 22.06 2215 22.00 22.13 | 22.09 22.07
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2227 22.25 22.24 22,30 22.20
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22.48 | 22.81 | 22.20 22.26 | 22.06 22,88
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100m... |
00m
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500 mM. 441 4
m
1500 Mu.0ı
3, Die dynamische Bezugsfläche im Schwarzen Meer.
Gemäß ihrer Definition soll die dynamische Bezugsfläche eine Wasserschicht
darstellen, in der die horizontalen Druckgradienten verschwinden und demzufolge
Bewegungslosigkeit herrscht. Am sichersten wäre es, solche bewegungslosen
oder nahezu bewegungslosen Tiefenschichten im Meer durch direkte Strom-
messungen zu ermitteln. Dieser Weg ist aber im allgemeinen nicht gangbar,
da zuverlässige und ausreichende Strombeobachtungen nur in den seltensten
Fällen vorliegen. Wie im Ozean, so ist man auch im Schwarzen Meer allein
darauf angewiesen, indirekt aus dem ozeanographischen Aufbau der Wasser-
masse auf bewegungslose oder schwachbewegte Tiefenschichten zu schließen.
Daß die Bezugsfläche im Bereich starker Gradientströmungen nicht in gleich-
bleibender Tiefe liegt, sondern ähnlich wie die Grenzschichten im Aufbau des
Meeres in ganz bestimmter Weise geneigt ist, hat schon früher G. Wüst (ss) (29)
wiederholt zum Ausdruck gebracht [vgl. auch G. Dietrich (7)]., Die richtige
Wahl der Tiefenlage der dynamischen Bezugsfläche ist besonders bei der Er-
mittlung der absoluten Topographien der unteren Druckflächen von entscheiden-
der Bedeutung.