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Abb. 79: Salzgehaltsverteilung [S%e] an der Oberfläche während der „Poseidon“-Fahrt im April/Mai 1936
(1.-3. 5. 1936)
Durch den überwiegenden Einfluß dieser wenn auch schwachen Winde aus Nordost kommt es zu einer starken
Einwirbelung der Wasserkörper entlang der Konvergenzlinie. Obgleich die Salzgehaltsübersichtskarte (Abb. 55),
welche allerdings nur allein im Zusammenhang mit dem gesamten hydrographischen Zustand der südlichen Nord
see während der Poseidon-Fahrt zu betrachten ist, den Gegensatz der beiden Wasserkörper an der Frontalzone
schon sehr deutlich macht, so ist in den beiden Abbildungen 78 und 79 versucht worden, den Vorgang der Einwir
belung der Wasserarten unter dem Einfluß des vorherrschenden Windfeldes während der beiden Zeitabschnitte 26./
27. April und 173. Mai 1936 zu veranschaulichen. Vielleicht ist durch diese Darstellungsweise die Abschnürung
und weitere Einengung des relativ kalten Wasserkörpers, welcher zu dieser Zeit in der mittleren Region der Deut
schen Bucht beobachtet worden ist, besser zu erkennen und zu erklären (s. Abb. 23a bis c).
In dem nächsten Beispiel wird auf Grund der hydrographischen Beobachtungen während der Nordsee-Posei
donfahrt im März 1935 der Einfluß eines Kaltlufteinbruches auf den hydrographischen Zustand der Deutschen
Bucht in mehreren Diagrammen und Übersichtskarten veranschaulicht. Die 4 Pentaden-Darstellungen (Abb. 80 bis
83) zeigen nach den Windbeobachtungen der Feuerschiffe Borkumriff, Außenjade, Elbe 1 und Amrumbank, daß
eine ausgeprägte Ostwetterlage (relativ starke Ostwinde!) in derZeit vom 28. Februar bis 14. März 1935 die Deut
sche Bucht beherrschte.