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Sinkgeschwindigkeiten bzw. Herausbildung periodischer Effekte kommen kann.Mit
abnehmendemWind und Seegang gewinnen längerperiodische, tideabhängige Vorgänge an
Bedeutung. Dies gilt besonders für die Strömungsgeschwindigkeit, deren zeitabhängige
Variabilität wieder durch Perioden von der Dauer einer Tide bestimmt wird (Abb.46). Bei der
Transmission ist dieser Einfluß ebenfalls erkennbar, allerdings deutlich schwächer
ausgebildet. Die Veränderlichkeit der Schwebstoffuhrung des Gewässers wird vielmehr durch
Periodenlängen in der Größenordnung einer Halbtide dominiert. Weiterhin ist im
Periodogramm ein signifikantes Maximum zu erkennen, das auf Schwingungen mit einer
typischen Dauer von etwa 240 Minuten hinweist. Periodenlängen dieser Größenordnung
werden auf den Einfluß der M6-Gezeit zurückgeführt.
70
60
60
40
30
20
10
0
Periodogramm (Perlodcndarsiellung) von: Station 1.6 29.3.96 1 6:00 - 2.4.96 7:40
p~-3tr mungj
Abb. 46
Periodogrammeder
Strömungsgeschwindig
keit und der optischen
Transmission für Daten
der Station 1.6 vom
29.3. (16:00- 2.(7:40);
NNW-liche Winde.
Obgleich sich die mit Hilfe der Fast -Fourier -Transformation berechneten Periodizitäten
nicht alle in den Zeitreihen wiederfmden lassen, ermöglicht die Methode dennoch, klarere
Vorstellungen von den unter verschiedenen Turbulenzbedingungen in Tidegewässem [van de
Kreeke, Day & Mulder 1997] ablaufenden Transportprozessen zu erlangen. Im speziellen Fall
hat sich gezeigt, daß bei Ostwindlagen und entsprechend niedrigen Wasserständen der
Schwebstoflftransport im Hömum-Tief durch advektive Transportvorgänge bestimmt wird,
wobei entweder mit der Flut schwebstoffärmeres Nordseewasser oder mit der Ebbe
schwebstoffreicheres Wassers aus den inneren Abschnitten des Tidebeckens an den Meßpunkt
gelangt. Bei westlichen Starkwinden und besonders wenn es zu Stauwassersituationen
kommt, gewinnen zunehmend andere Kräfte, im besonderen Maße der Seegang, Einfluß auf
den Sedimenttransport.
Längs- und Querschnittsmessungen
Die Lage der Meßprofile sowie der einzelnen Meßpunkte ist schematisch in Abbildung 38
wiedergegeben. Die tatsächliche Position der Meßpunkte kann davon bis maximal 100 m
abweichen. Diese räumliche Unschärfe bei der Positionierung der Schiffe und damit bei der
Lage der Profilpunkte ist ganz bewußt zu Gunsten einer möglichst kurzen Zeitspanne
zwischen den einzelnen Messungen in Kauf genommen worden. Es wurde davon
ausgegangen, daß bei der Erstellung eines Gewässerschnitts durch das Hömum-Tief