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9. Zusammenfassung
Die besonders großen Schwierigkeiten auf dem Gebiet der Material- und
Ersatzteilbeschaffung sind bekannt. Wenn die noch vorhandenen Bestände ver
braucht sind und die Ersatzteilbeschaffung unmöglich geworden ist, muß das
auf Ersatzteile angewiesene Fahrzeug stillgelegt bzw. nur beschränkt eingesetzt
werden. So wartet z. B. ein Vermessungsboot wegen der Unmöglichkeit, Spezial
ersatzteile zu beschaffen, seit zehn Monaten auf die Fertigstellung des zweiten
Motors. Daher konnten die Vermessungsfahrzeuge im Jahre 1946 nur wie folgt
zum Einsatz gelangen:
Pfeilboot „Südfall"
,, ,,Hooge"
,, „Rüden"
,, „Ahne"
1. 4. 46—28. 6. 46 . . .
1. 4. 46—15. 12. 46 . . .
24. 6. 46—15. 11. 46 . . .
8. 8. 46—15. 11. 46 . . .
(wurde neu in Dienst gestellt und beendete am 24. 7
Vermessungsschiff „Paul Beneke" 22. 7. 46— 1. 12. 46
,, „Teutoburger Wald" 3.9.46—15.11.46
. 3 Monate
• 8V.
. 5
■ 3 Vs
46 Werftliegezeit)
4 Monate
2Va
(wurde neu in Dienst gestellt und beendete am 13. 8. 46 Werftzeit)
Vermessungsschiff „Meteor" 18.9.46— 1.11.46 1 Monat
(am 17. 6. 46 in Dienst gestellt, beendete 2. Werftüberholung am 12. 9. 46).
Seit Juni 1945 wurden im Rahmen der Vermessungsarbeiten in Nord- und Ost
see vom Vermessungsverband 361 Wracks festgestellt und 34 Arbeitskarten
gezeichnet.
ARCHIV
1. Ziel des Neuaufbaus des Archivs
Die während des Krieges aus Gründen der Luftsicherheit vorgenommene Ver
lagerung von Teilen der Amtsgruppe Nautik nach Kaufbeuren umfaßte nicht das
Archiv des OKM; die Archivbestände sollten in Berlin dem gesamten OKM zur
Verfügung stehen. Lediglich einige kleine Reste mit den gerade zur Arbeit
benötigten Unterlagen wanderten mit nach Oberbayern, während der weitaus
größte Teil durch die Kapitulation in Berlin verlor'enging. Dadurch wurde dem
Archiv des Deutschen Hydrographischen. Instituts die Aufgabe gestellt, Karten-
vermessungs- und andere Unterlagen neu zu beschaffen.
Das Archiv des Deutschen Hydrographischen Instituts dient somit der Beveit-
haltung aller nautischen, technsichen und wissenschaftlichen Arbeitsunterlagen,
die mittelbar oder unmittelbar den Arbeitsbereich einer Gruppe, Abteilung, einer
Sektion oder auch des ganzen Deutschen Hydrographischen Instituts betreffen.
Es ist in erster Linie, für die internen fachlichen Bedürfnisse des Instituts bestimmt.
Dem Archivcharakter entsprechend, hat diese Gruppe des Deutschen Hydro
graphischen Instituts in erster Linie solche Schriften, Urkunden, Dokumente,
Karten, Pläne und dergleichen zu sammeln, die einmalig sind oder nur in wenigen
Exemplaren existieren und deren besondere Aufbewahrung in einem Archiv im
Gegensatz zu einer Bibliothek geboten erscheint. Daneben ist das Archiv die
zentrale Plankammer des Deutschen Hydrographischen Instituts, und zwar nicht
nur mit deutschen, sondern auch fremden Seekarten, mit amtlichen und privaten
Einzelkarten und Kartenwerken. Die zu erstrebende Vollzähligkeit erstreckt sich
in erster Linie auf die z. Z. in den Arbeitsbereich des Instituts fallenden Gebiete.
2. Derzeitiger Stand des Wiederaufbaus
In den wenigen Monaten seit Bestehen des Archivs sind ein großer Teil der
nach Kaufbeuren verlagerten Archivmaterialien wieder aufgefangen und sicher
gestellt. Ferner wurden zahlreiche Bücher, Karten und Tabellenwerke neu be