Neuer Präsident des DHI
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Ihrer Mitarbeiter erreicht haben. Aber das Verdienst, für die entsprechenden
Aufgaben jeweils die richtigen Mitarbeiter herangezogen und jeden an seinem
Platz richtig eingesetzt zu haben, fällt doch Ihnen zu.
Ich freue mich, daß es Ihnen auch gelungen ist, das Gemeinschaftswerk
mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das in der Planung sicher mit
viel Idealismus auf beiden Seiten begonnen wurde, in der praktischen Arbeit
erfolgreich weiter zu führen, ohne daß dieser Idealismus durch die alltäg
lichen Sorgen in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis abgekühlt
ist; wir können nur Ihrem Nachfolger die gleiche glückliche Hand in diesem
Zusammenwirken wünschen.
Als besonders wichtig betrachte ich es auch, daß es Ihnen gelungen ist,
das Ansehen des Deutschen Hydrographischen Instituts in der Öffentlichkeit,
insbesondere in der nautisch interessierten Öffentlichkeit, bei den Reedern,
den Gewerkschaften und Verbänden, den nautischen Vereinen und bei allen mit
der Schiffahrt befaßten Stellen zu festigen und zu vermehren. Wenn sich auch
ein Teil der Arbeit der öffentlichen Verwaltungen - und das gilt insbeson
dere für solche Behörden, die auch wissenschaftlich arbeiten - ganz über
wiegend in der Stille vollzieht und für eine breitere Öffentlichkeit weniger
interessant ist, so kann das Deutsche Hydrographische Institut auf eine ge
wisse Öffentlichkeitsarbeit und auch auf das Verständnis der Öffentlichkeit
nicht verzichten. Ihr Arbeitsgebiet Meereskunde reicht weit über die reine
Schiffahrt hinaus. Wir sind in Deutschland leider noch weit davon entfernt,
die Bedeutung der Meereskunde für das Leben und die Wohlfahrt der Mensch
heit in den kommenden Jahrzehnten voll zu erkennen, wie dies z.B. in Japan
geschieht, wo selbst der Tenno - keinesfalls aus Liebhaberei, sondern vom
Ernst und der Größe der Aufgabe erfaßt - sich intensiv mit Meereskunde be
schäftigt. Hier kann ich auch nur immer wieder auf die Denkschrift des Prä
sidenten Kennedy verweisen, die er im Jahre 1961 dem Kongreß vorgelegt hat,
um die amerikanische Öffentlichkeit auf die große Bedeutung der Meeresfor
schung hinzuweisen und die notwendige staatliche Unterstützung für die Mee
reskunde anzufordern. Es ist Ihr Verdienst, zu den großen Aufgaben Ihres
Instituts immer wieder in diesem Sinn die Stimme erhoben zu haben. Wir alle
sollten weit mehr als bisher dafür sorgen und uns dafür einsetzen, daß die
Bedeutung der Meereskunde voll in das Bewußtsein der deutschen Öffentlich
keit eingeht als eine jener Aufgaben, deren Lösung die Zukunft der Mensch
heit zu sichern vermag.
Ich möchte ferner Ihre Bemühungen um gute Beziehungen des Instituts zu
den deutschen Hochschulinstituten hervorheben. Es freut mich besonders, daß
unter Ihrer Leitung die Beziehungen des Deutschen Hydrographischen Instituts
zu den deutschen Universitäten und Hochschulen sich sehr vorteilhaft ent
wickelt haben. Ihre Anwesenheit, Magnifizenz Spemer, legt Zeugnis für den