Jahresbericht Nr. 20/1965
Seite 12
und haben damit an der Seeunfalluntersuchung mitgewirkt. Yon 1934 bis 1944
waren Sie auch Gutachter und Schiffssachverständiger bei den Oberlandesge
richten Celle und Stettin.
In allen Ihren Wirkungsbereichen widmeten Sie sich mit gleichem .Ernst
den praktischen und den wissenschaftlichen Fragen. Zugleich bewährten Sie
sich als ausgezeichneter Organisator. Daher lag es nahe, als wir im Jahre
1961 für den aus dem Amt scheidenden ersten Präsidenten des Deutschen
Hydrographischen Instituts einen geeigneten Nachfolger suchten, an Sie zu
denken. Sie hatten gründliche, umfassende praktische und wissenschaftliche
Erfahrungen, und Sie gälten auch in Schiffahrtskreisen als vielseitiger
Experte.
War es die schwere Aufgabe Ihres Vorgängers - des verehrten Präsidenten
Dr. Böhnecke - gewesen, das Deutsche Hydrographische Institut aus den Resten
verschiedener Reichsbehörden und Marineeinheiten aufzubauen, so fiel in Ihre
Amtszeit die Konsolidierung und die•Ausrichtung des Instituts auf die immer
dynamischere wissenschaftliche und technische Entwicklung. Diesen schweren
Aufgaben haben Sie sich 4 1/2 Jahre lang mit ganzem Einsatz gewidmet.
Es war für Sie damals nicht leicht, die vielfältigen wissenschaftlichen,
administrativen und praktischen Aufgaben als Behördenleiter dieses großen
Instituts und vor allem die Führung des großen und wegen der verschieden
artigen Zuständigkeiten heterogenen Personalkörpers zu übernehmen.
Dem Bedürfnis, die fachlichen Beziehungen zur wiedererstandenen, erneu
erten Marine zu vertiefen und die Zusammenarbeit zu verbreitern, haben Sie
sich sehr schnell und überaus erfolgreich angenommen. Dabei ist es Ihnen
zu meiner Freude gelungen, ein Vertrauensverhältnis besonders auch zu den
leitenden Herren der Marine herzustellen. Es findet seinen sichtbaren Aus
druck in den nun üblich gewordenen jährlichen Besxichen der höheren Marine
offiziere beim Deutschen Hydrographischen Institut.
Eine weitere wichtige Aufgabe war die zeitentsprechende Organisation und
personelle Konsolidierung des Deutschen Hydrographischen Instituts. Hier
sind erfreuliche Fortschritte in der Straffung der Aufgaben und in der bes
seren Bewertung der Stellen erzielt worden, leider haben Sie den Abschluß
dieser Arbeiten nicht mehr erreichen können. Das lag ganz gewiß nicht an
Ihnen, sondern an der immer wieder verschobenen Organisationsprüfung des
Deutschen Hydrographischen Instituts durch den Bundesbeauftragten für
Wirtschaftlichkeit der Verwaltung, die nun endlich beginnen soll.
Ihre Erfahrungen, die Sie in der praktischen Schiffahrt erworben haben,
konnten Sie als Präsident des Deutschen Hydrographischen Instituts nachhal
tig zur Geltung bringen. Ich weiß, daß Sie dies alles mit Unterstützung