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Full text: Jahresbericht 1965

Jahresbericht Nr. 20/1965 
Seite 10 - 
liegen 35 Jahre im Staatsdienst bei zahlreichen Schulen, Behörden und sonsti 
gen staatlichen Einrichtungen und in den verschiedensten Funktionen. Ihr be 
ruflicher Werdegang und Ihr berufliches Wirkungsfeld sind auf dem Gebiet der 
Seeschiffahrt von einer solchen Breite und einer solchen Spezialität zugleich, 
wie man sie nur sehr selten antrifft. 
Sie wurden am 30. Juli 1900 in Stettin geboren, so daß es wohl erlaubt 
ist, Ihnen nochmals zu der gestrigen 65. Wiederkehr dieses Tages herzlichst 
zu gratulieren. Sie haben das Prinz-Heinrichs-Gymnasium in Berlin-Schöneberg 
besucht und bis 1924- an der Universität Berlin Mathematik, Physik, Chemie, 
Angewandte Mathematik, Astronomie und Philosophie studiert. Dieses Studium, 
das Sie wegen der damaligen Zeitverhältnisse in der Inflation wiederholt 
unterbrechen mußten, schlossen Sie mit der Ihnen eigenen Zähigkeit mit 
der Prüfung zum Lehramt an Höheren Schulen in den Hauptfächern Mathematik, 
Physik und Chemie ab. Ton Oktober 1924 bis März 1927 waren Sie Assistent am 
Physikalischen Institut der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg, 
also in der Zeit, in der ich dort Bergbau studierte und meine Examen ab 
legte. Im Februar 1928 wurden Sie dort zum Dr.-Ing. promoviert. Sie wandten 
sich dann dem Seefahrtschulwesen zu und waren von April 1927 bis November 
1929 Probelehrer an der Staatlichen Seefahrtschule in Wesermünde, Die See 
fahrt, der Sie sich nun als Lehrer widmeten, wollten Sie aber auch in der 
Praxis kennenlernen. Sie taten deshalb Dienst als Decksmann und unternah 
men Reisen auf verschiedenen Schiffen nach Frankreich, England, den USA, 
Ostasien und insbesondere als Decksmann auf einem Segelschiff auf der Fahrt 
um das Kap Hoorn nach Chile. Diese praktische Seefahrtzeit, während der Sie 
den Alltag der Seeschiffahrt in seiner ganzen Härte, aber auch mit all dem, 
das den Seemannsberuf zu allen Zeiten anziehend gemacht hat, kennen gelernt 
haben, ist Ihnen für Ihre ganze spätere Laufbahn von großem Nutzen gewesen. 
Sie galten in Fachkreisen immer als Kenner der Seeschiffahrt aus eigener 
Erfahrung, und Ihre Fahrt um das Kap Hoorn auf einem der alten großen Segel 
schiffe hat Ihnen letztlich die Mitgliedschaft bei der Association Amicale 
Internationale des Capitaines au long Cours Cap-Horniers Saint-Malo, des 
großen internationalen Freundschaftsbundes der alten Kap-Hoorn-Fahrer ein 
gebracht. 
Im Dezember 1929 wurden Sie P r obelehrer an der Staatlichen Seefahrtschule 
in Hamburg-Altona und legten hier 1930 die pädagogische Prüfung ab, der am 
1. Oktober 1930 die Ernennung zum Staatlichen Studienrat bei der Seefahrt 
schule in Wesermünde folgte. Am 15. Juli 1934 wurden Sie dann schon als 
Seefahrtschuldirektor nach Leer (Ostfriesland) versetzt. Hier wirkten Sie 
fast fünf Jahre, bis Sie am 1. April 1939 als Seefahrtschuldirektor an die 
damalige Reichsseefahrtschule in Stettin versetzt wurden. Hier blieben Sie 
bis zu Ihrer Abordnung in das Seeschiffahrtsamt des Reichsverkehrsministe 
riums im September 1942.
	        
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