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Full text: 11: Stand und Entwicklungstendenzen nautischer Systeme, Anlagen und Geräte an Bord von Seeschiffen

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zunächst das Problem zu beachten, daß viele der zu harmonisierenden Systemteile aus 
verschiedenen technischen Entwicklungsgenerationen stammen. Ihre Angleichung wird eine 
weitere Normierung der Produkte verschiedener Hersteller sowohl hinsichtlich der Fähigkeit 
zur Datenkommunikation als auch in der Bedienung und Anzeige erzwingen. Dem Einsatz von 
Standard-Hardware und standardisierten Softwarebausteinen wird in diesem Prozeß eine 
dominierende Rolle zukommen. 
Bei allem Wachstum der Funktionalität der zukünftig verfügbaren Systeme darf das 
eigentliche Ziel der Rationalisierung, eine durch die Vereinfachung der notwendigen Abläufe 
sicherere Schiffsführung nicht aus dem Auge verloren werden. Solchermaßen vereinfachte 
Systeme können die Fachkenntnisse des Nautikers bisher nicht ersetzen, die Systeme sind mit 
einer einfacheren Qualifikation nicht sicher einsetzbar und darum kein hinreichendes 
Argument für die Reduzierung qualifizierten nautischen Personals. Alle bisherigen Erfahrun 
gen im Bereich komplexer Systeme in der Schiffsführung zeigen, daß die Entscheidungskom 
petenz "vor Ort" gebraucht wird und der Ausbildungsstand des Operators der Leistungs 
fähigkeit der betriebenen Anlagen zwingend angepaßt sein muß. Die Aufnahme der Forderung 
nach entsprechendem Training der Besatzung in die Norm 1109 "Integrated Bridge System" 
zeigt deutlich in diese Richtung. 
Die Verfügbarkeit der beschriebenen Technologien ist nicht gleichbedeutend mit ihrer 
baldigen breiten Einführung. Die anstehenden Änderungen in Kapitel V SOLAS begründen 
keine Ausrüstungspflicht in diesem Bereich, mit Ausnahme der Transponder zur Schiff 
sidentifizierung. Alle neuen technologisch fortgeschrittenen Systeme bedeuten erhebliche 
Zusatzkosten gegenüber der jetzigen Ausrüstungsverpflichtung. Auf die Integration aller 
nautischen Hilfsmittel dagegen geradezu angewiesen sind HSC. Die rasante Zunahme der Zahl 
solcher Fahrzeuge könnte einen wesentlichen Impuls für die Entwicklung und Ausrüstung mit 
hochintegrierten Systemen bedeuten. 
Festzustellen bleibt, daß auf absehbare Zeit Schiffe mit sehr unterschiedlichem Ausrüstungs 
und Ausbildungsstand in Seegebieten mit hohen navigatorischen Anforderungen und 
erheblicher Verkehrsdichte gleichzeitig operieren werden. Eine für alle Fahrzeuge gleich 
einsatzfähige technische Ausrüstung für Navigationszwecke ist deshalb derzeit nicht
	        
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