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4.2.2 Transponder
Eine erhebliche Schwierigkeit in der Abwicklung des Schiffsverkehrs besteht gegenwärtig in
der sicheren Identifikation aller in einem Seegebiet operierenden Fahrzeuge. Im küstennahen
Bereich kann diese Aufgabe von Meldediensten und zwischen Schiffen über UKW-Verkehr
weitgehend übernommen werden. In der Kollisionsverhütung stehen gegenwärtig jedoch nur
die optische Seeraumbeobachtung und Radar/ARPA als technisches Hilfsmittel zur Verfügung.
Unter Transpondern oder "Automatic Identification Systems" werden Anlagen verstanden, die
an Bord installiert, kontinuierlich Informationen über die charakteristischen Eigenschaften und
die aktuellen Bewegungsdaten des Schiffes versenden und andererseits in der Lage sind,
ebendiese Informationen von anderen Verkehrsteilnehmern zu empfangen, sofern diese mit
einer Anlage gleicher Verfahrensweise ausgestattet sind.
Bei der IMO befindet sich zur Zeit ein entsprechender Performance Standard für Trans
pondersysteme in Bearbeitung [19]. Die Ausrüstungpflicht für Neubauten ist bereits für das
Jahr 1999 für Schiffe über 5000 BRT mit gefährlicher Ladung, für 2001 für Schiffe mit 500
BRT und für 2002 für Schiffe mit 300 BRT vorgeschlagen worden.
Gegenwärtig noch ungewiß ist, welches technische Prinzip sich als ausrüstungspflichtig
durchsetzen wird. Zur Auswahl stehen zwei Verfahren unterschiedlicher Leistungsfähigkeit:
Der DSC-Transponder und der 4S-Transponder (ship-to-ship and ship-to-shore, alte Bezeich
nung: GP&C-Transponder).
Der DSC-Transponder ist, basierend auf dem DSC/GMDSS-Verfahren, ein asynchron
arbeitendes System und mit der Zielsetzung der Schiffsidentifikation und -abfrage bei VTS-
Anwendungen (Land-Schiff-Anwendungen) entwickelt worden. Das System beruht auf dem
Abfrage-Antwort-Wechselspiel, d.h. ohne Abfrage keine Ziel-Information (Ausnahme:
automatischer Report). Im Normalfall findet der Informationsaustausch nur zwischen jeweils
zweien, eine dedizierte Verbindung aufbauenden Verkehrsteilnehmern statt.
Der 4S-Transponder ist ein synchron arbeitendes System und stammt aus der Luftfahrt (ICAO)
mit folgender Hauptanwendung: Ziel-Ziel-Identifikation inklusive der Bereitstellung der
Navigationsdaten bei großer Zielzahl und hoher Aufdatierungsrate. Zu diesem Zweck sendet