Dienste
Die Leitungen stellen zum jetzigen Zeit
punkt keine Gefährdung für Seeschiffahrt und
Fischerei dar. Ein freiliegender Abschnitt der
Ekofisk-Emden-Leitung wurde mit Steinen zuge
schüttet. Die natürliche Verfüllung des Verlege
grabens der EUROPIPE I hat sich fortgesetzt.
Uber weite Strecken ist der Graben nicht mehr
erkennbar.
Die an der ZEEPIPE bereits früher beob
achteten zahlreichen Unterspülungen sind nach
wie vor vorhanden, Messungen zu unterschiedli
chen Jahreszeiten deuten darauf hin, daß saiso
nale Effekte möglicherweise geringfügige Ände
rungen verursachen.
Die Planungen, zwei Stromübertragungs
kabel für Gleichstrom von Norwegen quer durch
den deutschen Festlandsockel bis an die deut
sche Küste zu verlegen, wurden fortgesetzt,
ebenso die Diskussion über Auswirkungen der
entstehenden Magnetfelder auf Schiffahrt und
Umwelt.
Erdmagnetischer Dienst
Die erdmagnetischen Variationen wurden
im Observatorium Wingst wie bisher digital er
faßt und auf magnetischem Datenträger archi
viert. Seit Beginn des Jahres wird primär ein
hochstabiles Variometer der zweiten Generation
vom Typ FGE eingesetzt. Das Gerät liefert zu
dem Online-Daten für das globale Netz Interma
gnet. Dieser Verbund über Satelliten- und Rech
nerverbindung dient dem Austausch von
Variationen zwischen Observatorien und Daten
zentren.
Die Wingster Basisgeräte wurden während
einer internationalen Kalibration im Observato
rium Niemegk (GeoForschungsZentrum Pots
dam) mit den Instrumenten anderer Stationen
verglichen. Der Deklinationsstandard gegenüber
dem Ergebnis einer Interkalibration vor zwei Jah
ren hat sich nicht verändert.
Die Messungen in Niemegk bildeten zu
gleich die Grundlage der geomagnetischen Sä
kularpunktvermessung Deutschlands 1996/97.
Dieses gemeinsame Projekt der deutschen Ob
servatorien trägt zur Fortschreibung regionaler
und globaler Magnetfeldmodelle bei. Wingst ist
zuständig für die Küstenregionen von Nord- und
Ostsee, Fürstenfeldbruck (Universität München)
und Niemegk für das übrige Bundesgebiet.
Aus den vorliegenden Minutenwerten der
Variationen wurden in Wingst vorläufige Tages
und Monatsmittel berechnet und veröffentlicht.
Mikrofilme der analogen Registrierungen der Va
riationen und Pulsationen wurden den Weltda
tenzentren zugesandt. Der Atlas der Störgebiete
und die Kartei der Jahresmittel der Observato
rien und der Gebiete unsicherer Mißweisung
wurden weitergeführt („Erdmagnetische Karto
graphie“).
Beiträge über Mißweisung und Störgebiete
wurden für sieben Seehandbücher geliefert. Für
45 Seekarten wurden 130 Mißweisungswerte
berechnet und 113 Gebiete unsicherer Mißwei
sung nachgewiesen. 17 Isogonenkarten wurden
hergestellt.
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