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Full text: Jahresbericht 1994

Dienste 
für den Zeitraum seit 1962/63 fortgesetzt. Der 
DWD erhielt für den Betrieb des Seegangsvor 
hersagemodells wöchentlich Gitterpunktwerte 
über die Eisverteilung im Nordatlantischen 
Ozean und in der Ostsee. Entsprechend den Er 
gebnissen einer Nutzerumfrage wurde die Her 
ausgabe des gedruckten Eisberichts in neuer 
Form vorbereitet. 
Die Eisverhältnisse im nördlichen Ostsee 
raum wurden routinemäßig durch Aufnahmen 
der NOAA-Wettersatelliten sowie durch zahlrei 
che Radaraufnahmen des europäischen Erder 
kundungssatelliten ERS-1 erfaßt. Diese standen 
erstmals nicht nur durch das Empfangssystem im 
Hause zur Verfügung, sondern konnten auch 
über INTERNET direkt mit nur etwa drei Stunden 
Verzug von der Tromsö-Satelliten-Station abge 
rufen werden. Für Forschungsarbeiten der Polar 
stem in der Grönlandsee wurden einzelne Sze 
nen neben den o. g. Bildfunkprodukten via 
INMARSAT an Bord gefaxt. 
Quasisynoptische Karte 
der Oberflächentemperaturen der Nordsee 
Die personelle Unterstützung bei der Her 
ausgabe der quasisynoptischen Oberflächen 
temperaturkarte der Nordsee durch die Bundes 
forschungsanstalt für Fischerei endete mit dem 
Ablauf des Jahres 1993. Damit ging eine über 25 
Jahre gewachsene und gefestigte Kooperation 
zu Ende. Das BSH konnte die dadurch eingetre 
tenen Kapazitätsprobleme durch wissenschaftli 
che und technische Verbesserungen bei der An 
fertigung der Karte weitgehend auffangen. 
Die Oberflächentemperaturen der Nordsee 
wurden weiterhin wöchentlich analysiert und digi 
talisiert. Die räumlichen Temperaturverteilungen 
und die monatlichen Abweichungen von den kli- 
matologischen Verteilungen (1905-54) wurden 
veröffentlicht und u. a. an Bundes- und Landes 
behörden, Forschungsinstitute, kommerzielle Fi 
scherei und Naturschutzorganisationen im In- 
und Ausland versandt. 
Neben der Wahrnehmung dieser operatio- 
nellen Aufgaben wurden zur Objektivierung der 
Temperaturanalyse sowie zur technischen Ver 
einfachung der Kartenherstellung verschiedene 
Neuerungen entwickelt, eingeführt oder in Angriff 
genommen. So werden inzwischen die für die 
wöchentlichen Analysen relevanten Temperatur- 
Pixeldaten der NOAA-Satelliten geeignet kompri 
miert und auf einer flächentreuen Lambertprojek 
tion als räumliche Verteilung automatisch kar 
tiert. Die Schiffsmeldungen werden auf dem glei 
chen Lambertgitter erfaßt, decken aber im allge 
meinen wöchentlich nur etwa 20 % der Gitterzel 
len ab. Die fehlenden Daten werden zur Zeit 
mit einem statistischen Interpolationsverfahren 
(Krigging) abgeschätzt, so daß zum Analyseter 
min auch eine erste Näherung des ausschließ 
lich auf Schiffsdaten basierenden Temperaturfel 
des vorliegt. 
Einer weitergehenden Automatisierung der 
Temperaturanalyse steht in erster Linie die ge 
ringe Schiffsdatendichte im Wege, die regional 
zu inakzeptabel hohen Schätzfehlern führt. Nach 
einer vergleichenden statistischen Analyse von 
Schiffs- und Satellitendaten, könnte die Entwick 
lung oder Adaption eines geeigneten Verfahrens 
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