Dienste
für den Zeitraum seit 1962/63 fortgesetzt. Der
DWD erhielt für den Betrieb des Seegangsvor
hersagemodells wöchentlich Gitterpunktwerte
über die Eisverteilung im Nordatlantischen
Ozean und in der Ostsee. Entsprechend den Er
gebnissen einer Nutzerumfrage wurde die Her
ausgabe des gedruckten Eisberichts in neuer
Form vorbereitet.
Die Eisverhältnisse im nördlichen Ostsee
raum wurden routinemäßig durch Aufnahmen
der NOAA-Wettersatelliten sowie durch zahlrei
che Radaraufnahmen des europäischen Erder
kundungssatelliten ERS-1 erfaßt. Diese standen
erstmals nicht nur durch das Empfangssystem im
Hause zur Verfügung, sondern konnten auch
über INTERNET direkt mit nur etwa drei Stunden
Verzug von der Tromsö-Satelliten-Station abge
rufen werden. Für Forschungsarbeiten der Polar
stem in der Grönlandsee wurden einzelne Sze
nen neben den o. g. Bildfunkprodukten via
INMARSAT an Bord gefaxt.
Quasisynoptische Karte
der Oberflächentemperaturen der Nordsee
Die personelle Unterstützung bei der Her
ausgabe der quasisynoptischen Oberflächen
temperaturkarte der Nordsee durch die Bundes
forschungsanstalt für Fischerei endete mit dem
Ablauf des Jahres 1993. Damit ging eine über 25
Jahre gewachsene und gefestigte Kooperation
zu Ende. Das BSH konnte die dadurch eingetre
tenen Kapazitätsprobleme durch wissenschaftli
che und technische Verbesserungen bei der An
fertigung der Karte weitgehend auffangen.
Die Oberflächentemperaturen der Nordsee
wurden weiterhin wöchentlich analysiert und digi
talisiert. Die räumlichen Temperaturverteilungen
und die monatlichen Abweichungen von den kli-
matologischen Verteilungen (1905-54) wurden
veröffentlicht und u. a. an Bundes- und Landes
behörden, Forschungsinstitute, kommerzielle Fi
scherei und Naturschutzorganisationen im In-
und Ausland versandt.
Neben der Wahrnehmung dieser operatio-
nellen Aufgaben wurden zur Objektivierung der
Temperaturanalyse sowie zur technischen Ver
einfachung der Kartenherstellung verschiedene
Neuerungen entwickelt, eingeführt oder in Angriff
genommen. So werden inzwischen die für die
wöchentlichen Analysen relevanten Temperatur-
Pixeldaten der NOAA-Satelliten geeignet kompri
miert und auf einer flächentreuen Lambertprojek
tion als räumliche Verteilung automatisch kar
tiert. Die Schiffsmeldungen werden auf dem glei
chen Lambertgitter erfaßt, decken aber im allge
meinen wöchentlich nur etwa 20 % der Gitterzel
len ab. Die fehlenden Daten werden zur Zeit
mit einem statistischen Interpolationsverfahren
(Krigging) abgeschätzt, so daß zum Analyseter
min auch eine erste Näherung des ausschließ
lich auf Schiffsdaten basierenden Temperaturfel
des vorliegt.
Einer weitergehenden Automatisierung der
Temperaturanalyse steht in erster Linie die ge
ringe Schiffsdatendichte im Wege, die regional
zu inakzeptabel hohen Schätzfehlern führt. Nach
einer vergleichenden statistischen Analyse von
Schiffs- und Satellitendaten, könnte die Entwick
lung oder Adaption eines geeigneten Verfahrens
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