Vergleich mit Nordsee, Ostsee und Nordmeer
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Es ist bemerkenswert, dass der Einfluss des TOC auf die Schadstoffkonzentra
tionen von polaren zu unpolaren Stoffen zunimmt; nicht nur die Korrelationen
werden besser, sondern auch die Stärke des Effekts nimmt zu, was an den
zunehmenden Steigungen der Korrelatlonsgeraden zu erkennen Ist. Eine Erklä
rung hierfür findet man in den höheren Affinitäten und Vertellungskoefflzlenten
der unpolaren Stoffe zum Sediment (vgl. auch Abb. 8 in Kap. 4.2).
0 5 10 15 20 25 30 35 40
TOC [mg/g]
Abb. 27: Median PAK Konzentration verschiedener Seegebiete, sowie die Beziehung zwischen TOC
und Konzentration in Abhängigkeit von der Substanz.
Der Ursprung der PAK ist eine wesentliche Elnflussgröße, um die unterschied
lichen Belastungen zu erklären. Welche verschiedenen Quellen die PAK Belas
tungen haben, kann mit Hilfe von Konzentrationsverhältnissen zwischen den
PAK Phenanthren und Anthracen (P/A) sowie Fluoranthen und Pyren (Flu/Pyr)
bestimmt werden. Phenanthren Ist das thermodynamisch stabilste 3-Rlng Iso
mer. Hochtemperaturprozesse (Verbrennungsprozesse) führen also zu niedri
gen P/A Verhältnissen (4 bis 10) (Gschwend und Hltes, 1981). Im Gegensatz
dazu führt die langsame thermische Umwandlung organischen Materials zu
Erdöl zu deutlich höheren P/A Verhältnissen. Budzinski et al. (1997) unterschei
den daher 2 Klassen von PAK in Sedimenten: P/A > 10 mit petrogenem
Ursprung und P/A < 10 für vorwiegend pyrolytische Quellen. Da die Grenzen
nicht so präzise sind, wird bei P/A Verhältnissen von < 15 von nicht vollständiger
Verbrennung des Rohöls ausgegangen.