Die Seekarte wird digital 45
begann das BSH, eine Produktionsdaten
bank zu konzipieren. Sie sollte die zentrale
Quelle - sowohl für die existierenden
nautischen papiergebundenen Produkte
als auch für digitale Neuentwicklungen -
sein. Das BSH digitalisierte sukzessive die
einzelnen Arbeitsschritte und verfeinerte
sie. Heute Ist diese Produktionsdatenbank
das Herz des „Nautischen Informations
dienstes“ und wird gleichermaßen für die
Produktion von Papierseekarten und ENCs
eingesetzt. Damit werden schrittweise alle
Informationen, die das BSH von seinen
Vermessungsschiffen und anderen Infor
mationsquellen erhält, digital gesammelt,
verwaltet und zur Verwertung aufbereitet.
Mit der Seekarte Nr. 2 Wesermündung und
der 2008 ENC-Zelle Nr. DE421030 gelang
es dem BSH als einem der ersten hydro
graphischen Dienste weltweit, sowohl die
gedruckte als auch die digitale Seekarte
eines Seegebietes zeitgleich aus dieser
zentralen Datenbank heraus ohne analoge
Zwischenschritte der Bearbeitung zu
produzieren. Für die Branche besonders
bemerkenswert war damals, dass die
Karte einen Teil des Wattenmeeres
überdeckte. Die kartographische Erfas
sung der sehr komplexen natürlichen
Verhältnisse des Wattenmeeres gehört zu
den anspruchsvollsten Aufgaben der
Seekartographie überhaupt. Die zeitglei
che Veröffentlichung von gedruckter und
digitaler Seekarte galt 2008 als eine ideale
Blaupause für die schrittweise Übertragung
der entwickelten Verfahren auf die Produk
tion aller Seekarten der deutschen Terrlto-
rlalgewässer.