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Full text: Jahresbericht 2002

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Beobachten + Vorhersagen 
sowie die Anzahl spezieller Warnungen In den ver 
schiedenen Küstengebieten zusammengestellt. 
Zur Unterstützung der Schifffahrt werden im Nord 
seebereich nicht nur die Höhen und die Eintrittszei 
ten der Hoch- und Niedrigwasser ermittelt, sondern 
es wird der gesamte Verlauf der Tidenkurve vorher 
gesagt. Hohe Genauigkeit In der Vorhersage verlangt 
vor allem die tideabhängige Fahrt von Schiffen, die 
den maximal möglichen Tiefgang ausnützen wollen. 
Daher wird für die Tideflüsse Unterelbe, Unterweser 
und Unterems je ein spezielles Wasserstandsmodell 
eingesetzt, um für die Verkehrslenkung die Abwei 
chungen vom mittleren Hoch- bzw. Niedrigwasser für 
den gesamten Revierbereich von See bis zum Hafen 
vorherzusagen. 
Mit den Warndiensten der Niederlande und Polens 
sowie - im Rahmen des Global Sea Level Observing 
System (GLOSS) - mit dem Permanent Mean Sea 
Level Service am Oceanographic Laboratory in 
Birkenhead, UK, wurden Daten ausgetauscht. Das im 
deutsch-polnischen Grenzvertrag verankerte jähr 
liche Arbeitstreffen der Wasserstandsdienste beider 
Länder fand Im Berichtsjahr in Gdynia statt. 
Gezeiten 
Die Sicherheit und Leichtigkeit des Seeverkehrs an 
der deutschen Nordseeküste und In den übrigen 
betroffenen europäischen Gewässern sind durch die 
Gezeiten besonders beeinflusst. Als Planungshllfe 
gab das BSH den Gezeltenkalender der „Hoch- und 
Nledrlgwasserzelten für die Deutsche Bucht und 
deren Flussgebiete, 2003" sowie die „Gezeltentafeln 
2003, Europäische Gewässer" heraus. 
Zur Fortschreibung der Gezeltentafeln und der Be 
schickungsunterlagen für die Seevermessung wer 
den alle verfügbaren Wasserstandsmessungen aus 
dem deutschen Küstenbereich gesammelt und in 
einer Gezeiten-Datenbank archiviert. Aus Hoch- und 
Nledrlgwasserbeobachtungen von 165 Pegeln der 
deutschen Nordseeküste wurden die Gezeiten 
grundwerte und Gezeitenunterschiede zu den Be 
zugsorten neu abgeleitet. Gleiches erfolgte für einige 
ausländische Bezugsorte. Zum Abruf auf den Inter 
net-Seiten des BSH wurden für 152 Orte an der deut 
schen Nordseeküste und den angrenzenden Revie 
ren die Gezeiten für das Jahr 2003 vorausberechnet. 
Die seit 1997 laufenden Hochseepegelmessungen in 
der Deutschen Bucht wurden im Jahr 2002 mit 
15 Pegelverankerungen fortgesetzt. Mit bisher insge 
samt 61 Zeitserien von jeweils etwa einmonatiger 
Dauer wurde die Genauigkeit der Wasserstandser 
rechnungskarten für die Seevermessung verbessert. 
Eissaison 
Der Eisdienst verzelchnete Im Winter 2001/02 erneut 
eine schwache Eissaison an den deutschen Küsten. 
Seit dem sehr starken Eiswinter 1996 und dem mäßi 
gem Eiswinter 1997 war dies die fünfte schwache 
Saison In Folge. Nur In den Kälteperloden Ende 
Dezember und Anfang Januar konnte örtlich an den 
Küsten Schleswig-Holsteins sowie in einigen Innen 
fahrwassern und In den Boddengewässern Meck 
lenburg-Vorpommerns eine nennenswerte Eisbildung 
mit Schwerpunkt In der ersten Januardekade beob 
achtet werden. In den Fahrwassern nach Stralsund 
und Wolgast gab es 2-3 Wochen Eis mit Dicken zwi 
schen 5-15 cm. Der Schiffsverkehr war nur wenig 
behindert. Die ostfriesische Küste blieb eisfrei. 
Auch Im nördlichen Ostseeraum war ein leichter Eis 
winter zu verzeichnen. Die maximale Ausdehnung 
von 102000 km 2 wurde dabei bereits sehr früh, d. h. 
Anfang Februar erreicht. Dieser Wert entsprach nur 
der Hälfte der in der 30-jährigen Normalperlode 
1961-1990 durchschnittlich eisbedeckten Fläche 
(204 000 km 2 ).
	        
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