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Full text: Jahresbericht 2008

Beobachten + Vorhersagen 
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Helsinki- Übereinkommen 
Das Helsinki-Übereinkommen legt zum Schutz des 
Ökosystems der Ostsee umweltpolitische Grund 
sätze und Pflichten für Schutzmaßnahmen fest. 
Vertragsstaaten des Übereinkommens sind die 
Ostsee-Anrainerstaaten und die EU. Ziel ist es, die 
ökologische Wiederherstellung der Ostsee und 
die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts 
zu fördern. Die Schutzmaßnahmen betreffen die 
Verschmutzung vom Lande aus, die Schifffahrt, die 
Abfallbeseitigung, den Meeresbergbau und die 
Bekämpfung von akuten Verschmutzungen. Einbe 
zogen sind auch der Naturschutz und die biologische 
Vielfalt. 
Im Oktober 2007 wurde der Ostsee-Aktionsplan 
(Baltic Sea Action Plan, BSAP) von den Anlieger 
staaten verabschiedet. Ziel dieses Sanierungspro 
gramms ist es, die Ostsee bis spätestens 2021 in 
einen guten ökologischen Zustand zu versetzen und 
ihre nachhaltige Nutzung zu ermöglichen. Zu diesem 
Zweck wurde ein umfangreiches Maßnahmenpro 
gramm entwickelt. Um seine Verwirklichung sicherzu 
stellen, nahm im April 2008 die „HELCOM Implemen 
tation Group“ (Umsetzungsgruppe) ihre Arbeit auf. 
Sie wird den Umsetzungsprozess begleiten sowie die 
Wirksamkeit des Sanierungsprogramms überprüfen 
und dieses gegebenenfalls nachbessern. Dies soll in 
enger Abstimmung mit den HELCOM-Fachgremien, 
z. B. MONAS, und externen Fachleuten geschehen. 
Die HELCOM-Mitgliedsstaaten erwägen, bei der EU- 
Kommission die Anerkennung der Ostsee als Pilot 
projekt gemäß der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie 
(MSRL) zu beantragen. 
Die „Monitoring and Assessment Group“ (MONAS) 
befasst sich mit der Überwachung und der Einschät 
zung des Qualitätszustands der Ostsee. Ein wich 
tiges Thema der Jahressitzung 2008 war die anste 
hende ganzheitliche Bewertung der Meeresumwelt 
der Ostsee („Holistic Assessement“), die 2010 vorlie 
gen soll. Sie wird im Rahmen eines EU-Projekts ge 
steuert und unterstützt und soll auf vier thematischen 
Einzelberichten basieren: Eutrophierung, Biodiversität, 
Schadstoffe und Einfluss der Schifffahrt. Weitere 
Kernthemen bei MONAS 2008 waren die kommende 
Aktualisierung der BSAP-Ziele für verringerte Nähr 
stoffeinträge und die Überarbeitung des Messpro 
gramms. Zu Letzterem wird es ein HELCOM-Projekt 
geben, das auch die abschließende Festlegung von 
Merkmalen (Indikatoren) für den Zustand des Öko 
systems umfassen wird. 
Die Helcom Maritime Group beschloss zur Umset 
zung des Ballastwasserübereinkommens unter an 
derem, dass ein Inventar der bereits eingeschleppten 
Arten erstellt werden soll, sowie der Arten, deren 
Einschleppung große Schäden verursachen würde. 
Damit sollen besonders gefährliche Verschleppungs 
wege ermittelt werden. Auch sollen Schiffe aufge 
fordert werden, freiwillig Ballastwasser vor Einfahrt 
in den OSPAR/HELCOM-Bereich auszutauschen. 
Helcom Maritime befasste sich außerdem mit der 
Möglichkeit, sogen. Emission control areas für NOx 
einzurichten. Es wurde eine Correspondance Group 
eingesetzt, die Vorschläge erarbeiten soll, welche 
Schritte für eine Ausweisung der Ostsee als Kontroll- 
gebiet erforderlich sind. 
Zur Umsetzung des 2007 beschlossenen Baltic Sea 
Action Plan ging es um eine Änderung von MARPOL 
Anlage IV, mit der die Ostsee zu einem Sondergebiet 
erklärt und die Grenzwerte für die Einleitung von 
Nährstoffen durch Abwasser von Passagierschiffen 
(ab 12 Passagiere) gesenkt werden sollen. Helcom 
Maritime erarbeitete einen entsprechenden Vorschlag 
für eine Submission zur IMO. 
Zwischenstaatliche 
Ozeanographische Kommission 
der UNESCO 
Die Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommis 
sion (IOC) der UNESCO koordiniert die routinemäßige 
Beobachtung der Weltmeere, unterstützt Langzeit 
programme der Meeresforschung und fördert die 
fachliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit
	        
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