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Beobachten + Vorhersagen
schaft, Verwaltung und Politik aktuelle Themen des
Meeresumweltschutzes zu diskutieren. Im Mittelpunkt
des Meeresumwelt-Symposlums 2008 standen
Themen des europäischen Meeresschutzes (Meeres-
strategle-Rahmenrlchtllnle, Aktionsplan für die Ost
see), der biologischen und chemischen Meeresüber
wachung, Herausforderungen für die Seeschifffahrt
unter Klimagesichtspunkten, die Versenkung von
Kohlendioxid unter dem Meeresboden sowie einge
wanderte nichteinheimische Arten.
OSPAR- Übereinkommen
Das BSH Ist aktiv eingebunden In die Arbeiten
verschiedener Gremien des Übereinkommens zum
Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks
(OSPAR-Überelnkommen). Derzeit wird In allen
Gremien des OSPAR-Überelnkommens Intensiv an
der Erstellung des Qualltätszustandsberlchts für die
Meeresumwelt des OSPAR-Gebletes (QSR 2010)
gearbeitet. Der Zeitplan sieht vor, dass 2009 ein
erster Entwurf des QSR 2010 vorliegt und der end
gültige Bericht Im September 2010 In einer OSPAR-
Kommlsslonssltzung auf Ministerebene verabschie
det wird. Es wird einen etwa 120 Selten umfassenden
Kernberlcht geben, der für Politiker und die Öffent
lichkeit bestimmt Ist. Unterlegt wird dieser mit aus
führlicheren thematischen Bewertungen.
Das „Environmental Assessment and Monitoring
Committee“ (ASMO) Ist zuständig für die Festlegung
mariner Umweltmessprogramme und die gemein
same Bewertung des chemischen und ökologischen
Zustandes der Meeresumwelt. Ein Schwerpunkt der
diesjährigen Arbeiten lag auf Fortführung der Koordi
nierung und Steuerung der Arbeiten am QSR 2010.
ASMO verabschiedete z. B. die von der Arbeitsgrup
pe „Management Group for the QSR 2010“ (MAQ)
entworfene Anleitung zur Überführung von thema
tischen Bewertungen In einen QSR-Text. Für die Vor
bereitung des Kapitels 11 des QSR 2010, das eine
übergreifende Bewertung des Qualitätszustandes
nach dem Ökosystemansatz beinhaltet, wurde ein
Zelt- und Arbeitsplan verabschiedet.
Die „Working Group on Environmental Impact of
Human Activities“ (EIHA), In der das BSH derzeit
den Vorsitz Inne hat, behandelt Fragen Im Zusam
menhang mit menschlichen Nutzungsaktivitäten
Im Meeresbereich. Ein Hauptanliegen In der EIHA-
Sltzung war die Erstellung von ersten Textentwürfen
für das Kapitel 8 (menschliche Tätigkeiten) des QSR
2010. Erste Entwürfe für die Themen Marlkultur,
Offshore-Wlndparks, Stromkabel, Landgewinnung,
Sand- und Kiesentnahme, Baggern und Dumping,
versenkte Munition, Müll und Unterwasserlärm wurden
bereits erstellt. Die Entwürfe werden nun nach wei
teren Abstlmmungsschrltten über den Blodlversltäts-
ausschuss (BDC) und MAQ dem Ausschuss ASMO
als wichtiger Baustein für den QSR 2010 vorgelegt.
Die „Working Group on Concentrations, Trends, and
Effects of Substances In the Marine Environment“
(SIME) überwacht und lenkt die Durchführung des
Joint Assessment and Monitoring Program (JAMP)
mit einem besonderen Fokus auf dem Co-ordlnated
Environmental Monitoring Program (CEMP). Das
Monitoring wird In einem ständigen Prozess an aktu
elle Anforderungen angepasst. Der Schwerpunkt der
diesjährigen Sitzung lag auf der Entwicklung von
Beiträgen für den QSR 2010. Wichtige weitere
Aspekte waren die Weiterentwicklung von Bewer
tungskriterien für das Monltorlngprogramm und die
Verbesserung des CEMP-Datenmanagements.
Die „Working Group on Monitoring“ (MON) wertet
die Ergebnisse aus dem Co-ordlnated Environmental
Monitoring Program (CEMP) aus. Es werden räum
liche Verteilungen und zeitliche Trends der Schad
stoffbelastung mit statistischen Kenngrößen be
schrieben und zu Bewertungskrlterlen In Beziehung
gesetzt. MON veröffentlicht hierzu jährliche Berichte.
Der diesjährige CEMP-Berlcht über den Zustand der
OSPAR-Reglon Ist als direkter Beitrag für den thema
tischen Schadstoffbericht vorgesehen, der den
QSR 2010 Im Detail ergänzen wird. Weitere Arbeits
schwerpunkte lagen In der Entwicklung von Vorschlä
gen zur Optimierung der Datenströme zur ICES-
Datenbank und der Pflege der Stationslisten für Schad
stofftrenduntersuchungen In der OSPAR-Reglon.