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Full text: Jahresbericht 2008

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Beobachten + Vorhersagen 
großräumigen Veränderungen der Wind- und See 
gangsverhältnisse oder durch die Folgen des Meeres 
spiegelanstiegs. Ein Großteil der praktischen Arbeiten 
wird im Rahmen regionaler Zusammenschlüsse 
geleistet: So ist EuroGOOS ein Zusammenschluss 
europäischer meereskundlicher Institutionen, der 
u. a. regionale Systeme wie das Baltic Operational 
Oceanographic System (BOOS) für die Ostsee und 
das North West Shelf Operational Oceanographic 
System (NOOS) für die Nordsee unterstützt. Unter 
der Schirmherrschaft von EuroGOOS laufen eine 
größere Anzahl von Projekten und Beobachtungs 
programmen. 
Internationale Ozeanbeobachtungsprogramme 
ARGO und SOOP 
Der deutsche Beitrag zur internationalen Ozeanbe 
obachtung besteht aus der Teilnahme am globalen 
Beobachtungssystem ARGO-Programm (Array of 
Real-time Geostrophic Oceanography) und am 
Ship-of-opportunity-Programm (SOOP). ARGO ist ein 
Netz von autonomen Tiefseemesssonden, die Tem 
peratur, Salzgehalt und ggf. andere Messgrößen bis 
in 1500 m Wassertiefe messen. An SOOP beteiligen 
sich überwiegend Handelsschiffe, die mittels Ein- 
weg-Temperatur-Fallsonden (XBT) Vertikalprofile der 
Wassertemperatur der oberen 1 000 m registrieren. 
SOOP ist ein wesentlicher Bestandteil des Globalen 
Ozeanbeobachtungssystems (GOOS). Ziel dieser 
globalen Beobachtungssysteme ist es u. a., Aus 
sagen zu Klimaveränderungen zu gewinnen. 
ARGO wurde beim BSH zu Beginn des Jahres 2008 
als operationeiles Programm etabliert. Das BSH be 
teiligte sich im Jahr 2008 mit der Ausbringung von 
46 autonom arbeitenden Tiefendriftern im Atlantik. 
Das BSH betreut z. Zt. 90 Tiefendrifter des weltweit 
aus ca. 3000 Driftern bestehenden Beobachtungs 
netzes. 
An SOOP waren im Jahr 2008 die Containerschiffe 
„Rickmers Dalian“ (Rickmers Reederei) und „Monte 
Olivia“ (Reederei Hamburg-Süd) beteiligt. Auf ihren 
Fahrten zwischen Europa und Nord-, bzw. Süd- 
Amerika haben sie insgesamt 553 XBT-Profile ge 
messen. 
Die Beobachtungen für 2008 zeigen in den oberen 
500 m der Wassersäule des Nordostatlantiks eine 
seit 1998 zunehmende Erwärmung um etwa 0,5 °C. 
Diese Erwärmung wirkt sich auch auf die Nordsee 
aus, wie die Dauerbeobachtungen des ICES im Fair 
Isle Current am nordwestlichen Eingang der Nord 
see bei den Shetland-Inseln und Messungen von 
Schiffen des BSH, der Deutschen Marine und des 
Fischereischutzes für die WMO zeigen. Die Ursache 
für die Erwärmung liegt in der abnehmenden Stärke 
des Subpolarwirbels und einem verstärkten Vordrin 
gen subtropischen Wassers in höhere Breiten. Die 
20-jährige Zeitreihe auf der Nordatlantikroute zeigt 
zwischen dem Englischen Kanal und den Neufund 
landbänken eine deutliche Zunahme der Tempera 
turen und des Wärmeinhalts in den oberen 800 m. 
Am westlichen Rand macht sich die Verlagerung des 
Golfstroms nach Norden in einer besonders starken 
Zunahme des Wärmeinhalts bemerkbar. Aber auch 
im Ostatlantik werden zunehmend höhere Wärme 
inhalte beobachtet. 
Zentrale Datenaufbereitung 
Das BSH legt seit mehr als 20 Jahren besonderen 
Wert auf eine qualitativ hochwertige Aufbereitung 
seiner meeresphysikalischen Daten, um ein gleich 
bleibend hohes Qualitätsniveau bei der Analyse und 
Bewertung des Zustandes der Meeresumwelt zu 
erreichen. Dies wird durch international abgestimmte 
Kriterien gesichert. 2008 wurden neben der Routine 
aufbereitung der Daten neue Aufbereitungsverfahren 
entwickelt, getestet und eingeführt, um moderne 
Messsysteme wie z. B. den ScanFish oder die verän 
derte Datenübertragung des MARNET zu integrieren. 
Als deutscher Knoten für den Empfang und die 
Verteilung ozeanographischer Echtzeitdaten über 
das Globale Telekommunikationsnetz (GTS) der 
WMO überträgt das BSH Messwerte der BSH-
	        
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