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Beobachten + Vorhersagen
Die Entwicklung neuer Verfahren zur Bestimmung
persistenter polarer Stoffe wurde fortgeführt. Es wur
den ca. 30 neue Stoffe in das Messprogramm auf
genommen, u. a. Arzneimittel, Sprengstoffe (TNT und
Abbauprodukte), Phosphor- und Bromhaltige Flamm
schutzmittel und Tenside. Bel der erstmaligen Un
tersuchung dieser neuen Stoffe In Proben aus dem
November 2007 wurden z. T. überraschend hohe
Konzentrationen im Wasser der Deutschen Bucht
beobachtet: So wiesen die als Psychopharmaka und
Antiepileptika verwendeten Stoffe Carbamazepin,
Oxazepam und Pyrimidon Maximalwerte von 23 ng/L,
1,8 ng/L und 5,7 ng/L auf. Auch das phosphorhaltige
Flammschutzmittel TCPP zeigte mit Konzentrationen
zwischen 1,6 und 36 ng/L wesentlich höhere Konzen
trationen als die klassischen Schadstoffe.
Dabei Ist zu beachten, dass neben TCPP noch
weitere strukturähnliche Verbindungen (TDCP, TBP)
nachgewiesen wurden, die z. T. als potentiell krebs
erregend gelten. Die höchsten Konzentrationen wur
den für das als Korrosionsschutzmittel verwendete
Benzotriazol gemessen (0,3 bis 26 ng/L). Die geo
graphische Konzentrationsverteilung all dieser Stoffe
Ist sehr ähnlich und Ist durch stelle Konzentrations
gradlenten von den Küsten zur offenen See charak
terisiert. Die hohen Konzentrationen in dem von der
Elbe beeinflussten Küstenwasser weisen darauf hin,
dass die Stoffe hauptsächlich durch die Elbe In die
Deutsche Bucht eingetragen werden. Nachstehend
Ist dies exemplarisch für ausgesuchte Arzneistoffe
dargestellt.
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Verteilung ausgewählter Pharmaka im Oberflächenwasser der Deutschen Bucht im Nov. 2007 (Konzentrationen in ng/L, Werte von Stade
haben eine unterschiedliche Skalierung!; CARBAMAZ: Carbamazepin, OXAZEP: Oxazepam, DICLOF: Diclofenac, PRIMID: Prlmldon)