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Full text: Jahresbericht 2008

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Beobachten + Vorhersagen 
Die Entwicklung neuer Verfahren zur Bestimmung 
persistenter polarer Stoffe wurde fortgeführt. Es wur 
den ca. 30 neue Stoffe in das Messprogramm auf 
genommen, u. a. Arzneimittel, Sprengstoffe (TNT und 
Abbauprodukte), Phosphor- und Bromhaltige Flamm 
schutzmittel und Tenside. Bel der erstmaligen Un 
tersuchung dieser neuen Stoffe In Proben aus dem 
November 2007 wurden z. T. überraschend hohe 
Konzentrationen im Wasser der Deutschen Bucht 
beobachtet: So wiesen die als Psychopharmaka und 
Antiepileptika verwendeten Stoffe Carbamazepin, 
Oxazepam und Pyrimidon Maximalwerte von 23 ng/L, 
1,8 ng/L und 5,7 ng/L auf. Auch das phosphorhaltige 
Flammschutzmittel TCPP zeigte mit Konzentrationen 
zwischen 1,6 und 36 ng/L wesentlich höhere Konzen 
trationen als die klassischen Schadstoffe. 
Dabei Ist zu beachten, dass neben TCPP noch 
weitere strukturähnliche Verbindungen (TDCP, TBP) 
nachgewiesen wurden, die z. T. als potentiell krebs 
erregend gelten. Die höchsten Konzentrationen wur 
den für das als Korrosionsschutzmittel verwendete 
Benzotriazol gemessen (0,3 bis 26 ng/L). Die geo 
graphische Konzentrationsverteilung all dieser Stoffe 
Ist sehr ähnlich und Ist durch stelle Konzentrations 
gradlenten von den Küsten zur offenen See charak 
terisiert. Die hohen Konzentrationen in dem von der 
Elbe beeinflussten Küstenwasser weisen darauf hin, 
dass die Stoffe hauptsächlich durch die Elbe In die 
Deutsche Bucht eingetragen werden. Nachstehend 
Ist dies exemplarisch für ausgesuchte Arzneistoffe 
dargestellt. 
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Verteilung ausgewählter Pharmaka im Oberflächenwasser der Deutschen Bucht im Nov. 2007 (Konzentrationen in ng/L, Werte von Stade 
haben eine unterschiedliche Skalierung!; CARBAMAZ: Carbamazepin, OXAZEP: Oxazepam, DICLOF: Diclofenac, PRIMID: Prlmldon)
	        
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