Geodät en-Management
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Informationen über die Verteilung von Sedimenten
und den Aufbau des oberen Meeresbodens in Nord-
und Ostsee ebenso wie die Lagekoordinaten von
hydroakustischen Untersuchungen mit Seitensicht
sonar, Fächerecholot und Reflexionsseismik verfüg
bar gemacht.
Es stehen z. Zt. folgende digitale Karten in diesem FIS
zur Verfügung:
- Sedimentverteilung in der Deutschen Bucht in den
Maßstäben 1 : 250 000 bzw. 100 000 nach der
Klassifikation von Figge
- Sedimentverteilung in der Deutschen Nordsee in
den Maßstäben 1 : 500 000 bzw. 250 000 nach der
Klassifikation von Folk
- Mächtigkeit der mobilen Nordseesande vor der
Deutschen Nordseeküste
- Sedimentverteilung der westlichen Ostsee im Maß
stab 1:100 000 nach der Klassifikation von Tauber
- Lage von hydroakustischen Linien (Seiensichtsonar,
Fächerecholot, Reflexionsseismik), Sedimentkernen
und Drucksondierungen in der südlichen Nordsee
und westlichen Ostsee
- Erdbeben im Nord- und Ostseeraum.
Die Arbeiten für die Übernahme der entsprechenden
Geo-Dienste (Web Mapping Services, WMS) stehen
kurz vor dem Abschluss.
Deutsches Ozeanographisches Datenzentrum
Die aufwändig auf See erhobenen Daten und Infor
mationen von Forschungs- und Überwachungs
fahrten werden im Deutschen Ozeanographischen
Datenzentrum (DOD) im BSH gesammelt, archiviert
und bereitgestellt. Seit nunmehr 40 Jahren werden
im DOD die Daten aller geplanten Forschungsreisen
zusammengestellt. So hat sich das DOD als gutes
Werkzeug zur Recherche über Forschungsreisen
etabliert. 2008 wurden über 200 Reisen gespeichert,
so dass insgesamt erstmals über 10 000 Reisen
archiviert sind.
Zusätzlich zu den nationalen Reisen werden mit dem
EU-geförderten Projekt „SeaDataNet“ vom DOD
europaweit diese Reiseinformationen aus den Cruise
Summary Reports aufgenommen. Derzeit sind mehr als
40 000 Reisen in einer Datenbank archiviert und können
unter http://seadata.bsh.de/csr/retrieveA/1Jndex.html
über Metadaten bis zu den Originaldaten recher
chiert werden. Sie stammen von mehr als 2 000 Schif
fen aus 50 Ländern. Für die Initiative „Partnership
Observation of the Global Oceans“ (POGO) wurde
2008 eine Tochterwebseite eingerichtet, auf der welt
weit die Reisedaten der großen Forschungsschiffe im
DOD erfasst werden.
2008 gingen 61 Datenlieferungen ein, hauptsächlich
ozeanographische Messungen (CTD-Daten) und
die Daten des „Bund/Länder-Messprogramm für die
Meeresumwelt von Nord- und Ostsee“. Hierbei stand
die Optimierung des Datenflusses im Vordergrund,
mit dem Ziel, durch eine einheitliche Namensgebung
der Stationen Messungen zu sinnvollen Zeitreihen
zusammenzufassen. Dies ist Voraussetzung bei
Trendabschätzungen im internationalen Rahmen,
wie z. B. bei der Bewertung der Schadstoffdaten in
Organismen und im Sediment durch OSPAR, wozu
im Berichtsjahr umfangreiche und qualitätsgeprüfte
Datensätze an den ICES übermittelt wurden.
Die Daten aus dem DOD werden regelmäßig an die
internationalen Gremien zur Erfüllung der deutschen
Berichtspflichten gemeldet (IOC, OSPAR, HELCOM),
in zunehmenden Maßen auch an die EU. So wurden
die Daten zu Statistiken für die Nitrat- und die Schad
stoffrichtlinie (RL 76/464) zusammengefasst und zur
Revision der Liste der schädlichen Stoffe der Was
serrahmenrichtlinie verwendet. Erleichtert wird
dieses Berichtswesen durch neue Standardgra
fiken, die mit dem geographischen Informations
system ArcGIS entwickelt wurden. Dabei handelt es
sich überwiegend um Rasterdarstellungen zu
punktförmigen Messungen, die im Internet unter
www.gdi.bsh.de zur Verfügung stehen. Sie werden
auch zur Beantwortung der zahlreichen Anfragen
aus Behörden, Universitäten und Öffentlichkeit heran
gezogen.