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Der Zustand der Nordsee in den Jahren 2006-2007
2.2.3 Seegang, Gezeiten und Wasserstand
Die mittleren Wellenhöhen lagen 2006 und 2007 häufig über den entsprechen
den Werten der Vorjahre. Bei den Sturmereignissen „Britta“ und „Tilo“ kam es
am 1. November 2006 und 9. November 2007 in der südlichen Nordsee zu
außergewöhnlich großen signifikanten Wellenhöhen (die durchschnittliche Höhe
des obersten Drittels der während eines bestimmten Zeitraums beobachteten
Wellenhöhen) von mehr als 10 m (siehe Abb. 4b) und maximale Wellenhöhen
von 17-18 m, die u. a. auch Schäden an der Forschungsplattform FINO-1
55 km nördlich von Borkum verursachten. Vor der ostfriesischen Küste wurde
am 1. November 2006 noch eine signifikante Wellenhöhe von 9,8 m gemessen.
Eine solch große Höhe war bisher noch nicht beobachtet worden.
Im betrachteten Zeitraum haben sich die Gezeiten, der Windstau oder die
Sturmfluthäufigkeit nicht signifikant verändert. Die Anzahl der Sturmfluten lag
nur geringfügig über dem Mittel der Jahre 1951-2007. Die Veränderung des
relativen mittleren Meeresspiegels bewegte sich weiter im Rahmen des
langjährigen Anstiegs von etwa 20 cm pro Jahrhundert.
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01 Nov 2006 02
FINO-1
03
20
0
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CL
Abb. 4a, b: Seegang an der Forschungsplattform FINO 1 am 1. November 2006 während des Orkans „Britta"