System Nordsee 
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2.2 Daten 
Die Ergebnisse zu Lufttemperatur und Strahlung auf Norderney (Kap. 2.7,5.102) be 
ruhen auf Messreihen des Deutschen Wetterdienstes. Den ebenda präsentierten 
nordhemisphärischen Temperaturanomalieverteilungen liegt der MLOST Datensatz 
(>Merged Land-Ocean Surface Temperatures<) der NOAA in der Version GHCN-M 
v3.1.0 & ICOADS/ERSST v3b zugrunde (Smith et al. 2008), der im Januar 2012 von 
der Webseite www.ncdc.noaa.gov/temp-and-precip/ghcn-gridded-products.php bezogen 
wurde. 
Alle anderen Ergebnisse wurden durch verschiedenste diagnostische Analysen von 
Luftdruckfeldern im Meeresniveau (MSLP) erzielt. In früheren Ausgaben dieses Be 
richts wurden hierfür die »Northern Hemisphere Mean Sea Level Pressure (MSLP) 
fields (1873-2005)< des UK Meteorological Office (2012) verwendet. Die Aktua 
lisierung dieses Datensatzes wurde mit dem Jahr 2005 jedoch eingestellt, so dass 
hier eine Umstellung der Quelldaten auf MSLP-Felder der »NCEP/NCAR Reanalysis I 
(1948-present)< (Kalnay et al. 1996) vorgenommen wurde. Insbesondere wurden Ta 
ges- und Monatsmittlelfelder von der NOAA/OAR/ESRL Physical Science Division, 
Boulder, Colorado, USA bezogen, und zwar von deren Webseite www.esrl.noaa.gov/ 
psd. 
Im Rahmen vergleichender Analysen beider Datensätze wurde eine Inhomogenität 
des UKMO Datensatzes aufgedeckt, die zu einer Unterschätzung der Häufigkeit von 
Sturmtagen um knapp 30% in den Jahren 2002 bis 2005 geführt hat. Als Folge da 
von weisen die Wetterlagenkalender früherer Berichtsausgaben zu wenig Stürme aus. 
Auch der fragwürdige Widerspruch zwischen dem steilen Rückgang des Sturmauf 
kommens seit Mitte der 1990er Jahre und dem gleichzeitig flachen Abwärtstrend im 
Hochwasserstand Cuxhaven (Loewe 2009) klärt sich so auf. 
Seit 2002 beruhen die täglichen UKMO MSLP-Felder nicht mehr auf Analysen ei 
nes einzelnen Termins (Jones 1987), sondern sind offenbar wie die Tagesfelder der 
NCEP/NCAR Reanalysen als Mittelwerte über 4 Termine angegeben. Die damit ein 
hergehende Glättung der Druckfelder bedingt, dass die bislang auf Einzeltermine 
ausgelegten Schwellwerte des POT (»Peaks Over Treshold<) Sturmidentifizierungs 
verfahrens seltener überschritten wurden. Die diesen Umständen Rechnung tragende 
Angleichung der Schwellwerte wird in Kap. 2.6.1, S. 92 beschrieben. 
Bekanntermaßen treten starke Abweichungen zwischen NCEP/NCAR und UKMO 
MSLP-Feldern in orographischen Regionen wie Grönland, Antarktis oder Tibetischem 
Plateau auf (Reíd et al. 2001). Derartige Diskrepanzen wurden hier insbesondere im 
Bereich der südlichen Skanden festgestellt (Kap. 2.4.1, S. 69). Für eine Einschätzung 
dieser Unterschiede wurde die MSLP-Zeitreihe der WMO Station 01492 Oslo-Blindern 
von der Webseite des European Climate Assessment & Dataset Projects (www.ecad. 
eu) bezogen (Klein Tank et al. 2001). Zusätzlich wurden hierfür monatliche MSLP- 
Felder der ERA-40 Reanalyse genutzt, die auf dem Webserver des Europäischen 
Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) unter http://data-portal. 
ecmwf.lnt/data/d/era40_moda vorgehalten werden.