4.5 Radioaktive Stoffe
System Nordsee
265
etwa 100 beträgt (IAEA 1985, Aarkrog et al. 1994/1996, Nies und Kanisch 2002).
Tritium hingegen, das auch auf natürliche Weise durch kosmische Höhenstrahlung
entsteht, wird in Biota praktisch nicht angereichert.
Die Überwachung künstlicher Radioaktivität durch das BSH erstreckt sich in der Nord
see seit Jahren schwerpunktmäßig auf die Nuklide Tritium, "Tc, 137 Cs, 90 Sr und ei
nige Transurane 1 ( 238 Pu, ( 239+24 °)pu, 241 Am und 244 Cm) (Nies und Herrmann 2005).
Diese Nuklide zeichnen sich durch eine hohe Isobarenausbeute bei der Spaltung
oder Neutronenaktivierung der Kernbrennstoffe 235 Uran und 239 Pu aus und gelten als
radiologisch relevant für eine mögliche Strahlenexposition des Menschen über den
Meerespfad.
Radio
Half-Life
Sea Water
Sediment
Nuclide
yrs
Bq/m 3
Bq/kg
Tritium
12.3
20- 100 +
-
7 Be
0.146
1.1 -3.4
-
14 C
5.73 X 10 3
5.5 - 6.7
-
32 Si
172 ±4
0.2 - 3.3 X 10" 3
-
4° K
1.28 X 10 9
11800- 12300
100-100
87 Rb
4.8 X 10 10
30
-
232 Th
1.41 X 10 10
0.4 - 30 X 10" 3
12-50
228 Ra
5.76
0.8-8
-
228 Th
1.91
0.004 - 0.3
-
235 U
7.04 X 10 8
1.9
0.1 - 10
238U
4.47 X 10 9
40-44
2-200
234 Th
0.066
0.6 - 0.8
#
234 U
2.45 X 10 s
47
#
230 Th
8.0 X 10 4
2.52 X 10 -3
#
226 Ra
1617
0.8-8
20-80
210 Pb
22.3
0.4-2
100-300*
210 Po
0.378
0.6- 1.9
100-300*
+ Holds for oceanic deep-water, free of anthropogenic contributions.
# In North Sea sediments equilibrium with Uranium-238 Is assumed.
t Holds for surface sediments.
Tab. 4-8: Aktivität einiger natürlicher Radionuklide in Meerwasser und Sediment der Nordsee.
Table 4-8: Activity ofsome natural radio nuclides for North Sea sea-water and Sediment.
Die Kontamination des Meerwassers wird als Volumenaktivität oder auch Aktivitäts
konzentration in Bq/m 3 angegeben, wobei >Becquerel< für die Anzahl der Nuklidum
wandlungen oder Kernzerfälle pro Sekunde steht. Dieses Aktivitätsmaß ist den vom
Wetterdienst gemessenen Niederschlagsraten vergleichbar. So wenig, wie sich aus
diesen ohne weiteres die »Durchnässung« der Bevölkerung ergibt, folgt aus jenen die
radioaktive Belastung von Flora, Fauna oder Mensch. Einige ergänzende Bemerkun
gen zur Strahlenwirkung finden sich in Tafel4-9.
7. Transurane stehen im Periodensystem oberhalb des schwersten natürlichen Elements - g2 Uran.