4 Meereschemie
246
System Nordsee
darauf zu sehen, dass die Elbe für die Cadmiumbelastung der Deutschen Bucht eine
deutlich weniger dominante Quelle ist, als es für Kupfer und Nickel der Fall ist. Blei, als
ein Element mit starker Schwebstoffaffinität, gibt ebenfalls einen deutlichen Hinweis
auf die Lage der Elbe-Abflussfahne. Sein Küsten-See-Konzentrationsgradient ist be
sonders stark ausgeprägt. Vermutlich trägt hierzu die Erfassung von resuspendiertem
kolloidalen Sedimentmaterial in den flachen Küstenstreifen bei. Die räumliche Vertei
lung des Zinks hat Ähnlichkeiten mit der des Nickels und Kupfers, weist aber ähnlich
starke Gradienten auf wie das Blei. Zink hat eine relativ große Affinität zum Schweb
stoff, was mit dem Blei vergleichbar starke Konzentrationsgradienten erklären könnte.
Anders als beim Blei werden vor der Emsmündung, entsprechend den dominierenden
Strömungsverhältnissen etwas nach Osten versetzt, deutlich erhöhte Zink-Gehalte
in den filtrierten Wasserproben nachgewiesen. Hier ist ein signifikanter Beitrag er
kennbar. Auffällig sind weiterhin die in größerer Küstenentfernung befindlichen (55° N,
6° 30' E), relativ unvermittelt auftretenden, erhöhten Zink-Gehalte. Eine Erklärung
hierfür gibt es zurzeit nicht, jedoch werden in derselben Region immer wieder erhöhte
Zinkwerte registriert. Die Gehalte an reaktivem Quecksilber im Oberflächenwasser
der deutschen AWZ zeigen im Januar 2006 bei insgesamt niedrigem Niveau keine
spezifischen Belastungsmuster.
Abb. 4-48: Räumliche Elementverteilungen im filtrierten Oberflächenwasser (10 m) im Januar
2007.
Fig. 4-48: Spatial near surface (10 m) element concentration distributions in filtrated water in
January 2007.
Im Januar 2007 dominierten nach Durchzug des Orkantiefs >Kyrill< antizyklonale
bzw. direktionale (SE-liche) Strömungsverhältnisse in der Deutschen Bucht (Tab. 3-2,
S. 127). Das Wasser wurde von Norden bzw. Nordwesten in die Deutsche Bucht hi
neingedrückt und floss in Richtung Westen ab. Dies spiegelt sich in den räumlichen
Elementverteilungen wieder. Es wurden erhöhte Kupfer-, Nickel- und abgeschwächt
auch Cadmium-Gehalte westlich von Helgoland gemessen. Selbst die Blei-Gehal