4.4 Metalle
System Nordsee
245
betreffenden, Kapiteln nur Messkampagnen aus dem ersten Quartal des Jahres be
rücksichtigt, also der Zeit geringster biologischer Aktivität.
Die Bedeutung der Süßwasserzuflüsse als Belastungsquelle der Deutschen Bucht
zeigt sich u. a. in den räumlichen Konzentrationsverteilungen der gelösten Metallge
halte, welche in Abb. 4-47 und Abb. 4-48 für den Januar der Jahre 2006 und 2007 dar
gestellt sind. Bedingt durch das Orkantief >Kyrill< (Höhepunkt 17/18. Januar) konnte
2007 nur ein Teil der Deutschen Bucht beprobt werden.
Abb. 4-47: Räumliche Elementverteilungen im filtrierten Oberflächenwasser (10 m) im Januar
2006.
Fig. 4-47: Spatial near surface (10 m) element concentration distributions in filtrated water in
January 2006.
Vor allem überwiegend gelöst vorliegende Elemente (Cu, Ni, Cd) bilden einen deut
lich ausgeprägten, von der Küste zur offenen See hin abnehmenden, Gradienten aus.
Im Zeitraum der Probenahmen im Januar 2006 dominierten in der Deutschen Bucht
zyklonale Strömungsverhältnisse (vgl. Kap. 3.2.4, S. 125). Die Strömung transportierte
die Wassermassen von Westen in die Deutsche Bucht hinein und nach Norden aus
ihr heraus. Entsprechend ist die Abflussfahne der Elbe, vom Mündungsbereich aus
gehend, deutlich nach Norden hin ausgeprägt. In Abb. 4-47 zeigt sich dies besonders
deutlich durch die erhöhten Kupfer- und Nickelgehalte entlang der nordfriesischen
Küste. Ebenso deutlich ist bei diesen Elementen der Beitrag der weiter westlich gele
genen Flusssysteme erkennbar. Die erhöhten Gehalte entlang der niedersächsischen
Küste zeigen dies. Die hier deutlich flacheren, weit in die Deutsche Bucht hineinrei
chenden Gradienten zeigen jedoch, dass hier nicht allein die Abflüsse der Weser und
Ems beitragen, sondern ebenso weiter westlich liegende Emissionen aus dem Rhein
und anderen kontinentalen Flusssystemen, sowie direkte Oberflächenabflüsse. Die
räumliche Struktur von Cadmium ist ähnlich, jedoch mit insgesamt deutlich flacheren
Gradienten. Dies ist einerseits vor seinem insgesamt sehr niedrigen Konzentrations
niveau nahe den Hintergrundwerten zu bewerten, andererseits ist hierin ein Hinweis