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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

4 Meereschemie 
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System Nordsee 
Tafel 4-8: Metalle mit toxischem Potential in der Meeresumwelt (... Fortsetzung) 
Zink ist Bestandteil vieler Enzyme und für Pflanzen und Tiere ein essentielles Spurenelement. Ein Mangel 
an diesem Element hat negative Auswirkungen auf das Wachstum und Wohlergehen von Pflanzen, Tieren 
und Menschen. Der Tagesbedarf des Menschen liegt zwischen 5 und 40 mg. Die Giftigkeit anorganischer 
Zinkverbindungen ist gering. Einige Pflanzen-, Phytoplankton- und Fischarten reagieren empfindlich auf 
Zink. Eine übergroße Zinkkonzentration in Gewässern kann bei einigen Fischarten zu Problemen bei der 
Atmung führen. Zink findet hauptsächlich In der metallverarbeitenden Industrie als Korrosionsschutz von 
Eisen- und Stahlprodukten Anwendung. 
ieren stark. Während z. B. menschlich verursachte Bleiemissionen großenteils über 
die Atmosphäre in die Nordsee gelangen, wird Kupfer überwiegend über die Flüsse 
transportiert. Im Wasser und Sediment wirken sich die unterschiedlichen chemischen 
Eigenschaften der Elemente auf deren Wechselwirkung mit dem Schwebstoff, der 
Biota und dem Sediment aus. Dem zufolge variiert auch die Bedeutung der unter 
schiedlichen Senkenprozesse von Element zu Element. Ein einfacher, konservativer 
Zusammenhang zwischen Metallkonzentration im Wasserkörper und dem Transport 
und der Mischung von Wassermassen unterschiedlicher Herkunft und Zusammenset 
zung existiert somit nur in Ausnahmefällen. 
Im BSH wurde mit der Überwachung der Metallgehalte im Meerwasser, Schwebstoff 
und Sediment in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts begonnen. 
Sie ist national in die Überwachungsprogramme des Bund-Länder-Messprogramms 
(BLMP) und international in die Monitoringprogramme der Meeresschutzkonventio 
nen für Nordsee (OSPAR) und Ostsee (HELCOM) eingebettet. 
Hauptuntersuchungsgebiet ist die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ). 
Das aktuelle Messprogramm umfasst vier über das Jahr verteilte Überwachungsfahr 
ten in die AWZ der Nordsee, bei denen 12 Spurenelemente im Wasser und 17 im 
Sediment bestimmt werden. Innerhalb dieses Berichtes ist der Fokus auf die ökoto 
xikologisch wichtigen Elemente Cadmium, Kupfer, Blei, Nickel, Quecksilber und Zink 
gerichtet. 
Es folgen separate Darstellungen und Bewertungen der Metallbelastungssituation im 
Wasserkörper und im Sediment, die die räumlichen Verteilungsmuster, Belastungs 
schwerpunkte und -Ursachen sowie die zeitliche Entwicklung der Metallgehalte ab 
decken. 
4.4.2 Bewertungskriterien 
Bezugspunkt zur Bewertung der im Untersuchungsgebiet beobachteten Elementkon 
zentrationen sind für die Nordsee bzw. Deutsche Bucht angenommene Hintergrund 
konzentrationen. Synthetische Substanzen kommen in der naturbelassenen Umwelt 
nicht vor; deren Hintergrundkonzentration ist demzufolge gleich Null. Metalle sind 
dagegen natürliche Bestandteile der Umwelt mit einer von Null verschiedenen Hin 
tergrundkonzentration. Um sie zu ermitteln, werden im Wasser und Sediment unter 
schiedliche Strategien verfolgt. Hintergrundkonzentrationen des Wasserkörpers wer 
den in der Regel aus Proben entlegener, durch menschliche Aktivität unbeeinflusster, 
Gebiete ermittelt. Dagegen werden Hintergrundwerte des Sediments häufig aus Se 
dimentkernproben bestimmt. Hier werden tiefer liegende, ältere, idealerweise nicht 
belastete Sedimenthorizonte zu deren Ermittlung verwendet.
	        
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