Zusammenfassungen
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System Nordsee
Meereschemie
Nährstoffe (S. 170ff.)
Die über Elbe und Weser eingetragenen Nährstofffrachten in die Deutsche Bucht
zeigen trotz großer interannueller Unterschiede eine deutlich abnehmende Tendenz.
Dies spiegelt sich auch im langzeitlichen Verlauf der Nährsalzkonzentrationen in der
Deutschen Bucht wider.
Die regressiv aus Salzgehalts- und Nährstoffanalysen abgeleiteten, für Küstenwasser
(Salzgehalt 30) und Meerwasser der eigentlichen Deutschen Bucht (S = 34) reprä
sentativen Nährstoffgehalte unterschieden sich im Winter 2006 und 2007 wenig von
denen der Vorjahre. Die Phosphatgehalte lagen in der Deutschen Bucht nicht mehr,
im Küstenwasser ca. 60% über den Vergleichswerten von 1936 bzw. über den im
Rahmen von OSPAR diskutierten Orientierungswerten. Hohe Konzentrationen der
Stickstoffverbindungen zeigen eine nach wie vor erhebliche Nährstoffbelastung an.
Die durch industrielle und landwirtschaftliche Aktivitäten wenig beeinflussten Silikat
konzentrationen lagen im Bereich natürlicher Schwankungen.
Das Nordseewasser zeichnete sich wie in den Vorjahren im Sommer 2006/07 durch
eine nährstoffarme Deckschicht aus, in der die Nährsalze, besonders Nitrat, das Al
genwachstum limitierten. Auffallend waren im Sommer 2007 höhere Konzentrationen
im Eibeausstrombereich, da durch hohe Abflussmengen über die Elbe Nährstoffe in
die Deutsche Bucht getragen wurden. Die Chlorophyllkonzentrationen in der zentralen
Nordsee waren aufgrund der Stickstofflimitierung gering. Chlorophyllmaxima traten
nur in Küstennähe auf, da hier durch starke Oberflächenabflüsse und Remineralisie-
rungsprozesse ausreichend Nährstoffe zur Verfügung standen.
Das Redfieldverhältnis (N/P = 16), ein Parameter, der im Rahmen von OSPAR auch
zur Eutrophierungsbewertung herangezogen wird, lag in weiten Bereichen der Nord
see außerhalb des natürlichen Bereiches und spiegelte zum Teil die Stickstofflimitie
rung in den Sommermonaten wider.
Im Berichtszeitraum war die Verteilung der Sauerstoffsättigung im Bodenwasser ver
gleichbar mit den Vorjahren (80- 100%). Die stärksten Untersättigungen traten so
wohl 2006 als auch 2007 in der östlichen Nordsee auf, sie lagen hier unter 60% und
sanken örtlich auf 53% ab.
Organische Stoffe (S. 193ff.)
Erwartungsgemäß ergaben sich auch in den Jahren 2006 und 2007 für die verschie
denen organischen Schadstoffe unterschiedliche räumliche Verteilungen und zeitliche
Tendenzen. Für die meisten Schadstoffe ist die Elbe die Haupteintragsquelle für die
Deutsche Bucht. Generell nehmen die Schadstoffgehalte mehr oder minder schnell
von der Küste zur offenen See hin ab.
Außerhalb der Elbfahne sind die Konzentrationen von unpolaren Schadstoffen ge
wöhnlich sehr niedrig. Ein starker Konzentrationsabfall von der Küste zur offenen See
zeichnete deshalb die räumlichen Verteilungen sowohl der sehr lipophilen chlorierten
Kohlenwasserstoffe HCB, PCB und DDT, als auch der hochkondensierten PAK aus.
Dabei waren die Konzentrationen stark von den Schwebstoffgehalten der Proben ab
hängig.