4.3 Organische Stoffe
System Nordsee
195
4°E 6°E 8°E
Abb. 4-19: Geographische Verteilung des TOC-Gehalts im Oberflächensediment der Deutschen
Bucht (Mittelwerte von Mai 2006 und Mai 2007).
Fig. 4-19: Geographica! distribution ofTOC contents of surface Sediments in the German Bight
(mean values of May 2006 and May 2007).
Nachfolgend werden die aus den Schadstoffbeprobungen gewonnenen Ergebnisse
dokumentiert und mit denen früherer Jahre verglichen, um Entwicklungstendenzen
aufzuzeigen. Ferner liefern Strukturen und Muster in räumlichen Schadstoffverteilun
gen Hinweise auf Eintragsquellen sowie zu Ausbreitung und Verbleib solcher Stoffe
im Meer. Die Unterteilung des Kapitels orientiert sich an Schadstoffgruppen, die hin
sichtlich Meerwasserbelastung und Sedimentkontamination weiter untergliedert bzw.
behandelt werden.
4.3.2 Hexachlorcyclohexan-Isomere
Hexachlorcyclohexan-Isomere (HCH) wurden über Jahrzehnte in großen Mengen in
die Umwelt eingetragen, so dass auch im Meer eine ubiquitäre Grundbelastung be
obachtet wird. Aufgrund ihrer relativ polaren Eigenschaften (log K ow Werte: 3,6 bis
3,9) liegen die HCH hauptsächlich in der Wasserphase vor und verhalten sich relativ
konservativ. Nur ein Anteil von ca. 10% des in der Wassersäule vorhandenen HCH ist
an Schwebstoffen gebunden.
Die unterschiedlichen Hintergrundbelastungen für die einzelnen Isomere in der Nord
see und Deutschen Bucht ermöglichen über die Bestimmung der Isomerenverhältnis-
se Aussagen zu Quellen und Wassermassen. Für alle drei HCH-Isomere ist die Elbe
eine deutliche Belastungsquelle der Deutschen Bucht.