4.2 Nährstoffe
System Nordsee
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1980er Jahre erkennbar. Die aktuellen Konzentrationen im Küstenwasser liegen je
doch immer noch deutlich (ca. 360%) oberhalb des Orientierungswertes.
Die vorliegenden Ergebnisse aus Langzeitbeobachtungen zeigen, dass die Maßnah
men zur Reduktion der Nährstofffrachten gegriffen haben. Signifikante Rückgänge der
Nährstofffrachten über die Flüsse in die Deutsche Bucht und der Nährstoffkonzentra-
tionen im Nordseewasser werden beobachtet.
Die von den Umweltministern auf der zweiten INK (Internationalen Nordseeschutz
konferenz) 1987 beschlossene Halbierung der Nährstoffeinträge wurde für Phosphor
erreicht. Die spezifischen Stickstofffrachten der Flüsse haben sich zwischen 1985 und
2007 fast halbiert (ca. 48%).
Im Winter 2006/2007 lagen die Konzentrationen für Phosphat im Küstenbereich noch
ca. 60% über dem Orientierungswert.
Die Konzentrationen der anorganischen löslichen Stickstoffverbindungen wichen im
Winter 2006/2007 in Küstennähe mit Faktor 3 deutlich von dem Orientierungswert ab.
4.2.6 Chlorophyll-a-Gehalte in der Nordsee
Die Chlorophyll-a-Gehalte im Oberflächenwasser der zentralen Nordsee bewegten
sich in beiden Jahren im Sommer zwischen 0,1 und 0,4 pg/L (Abb. 4-16). Die Nährsal
ze waren durch die Planktonblüten im Frühjahr und Frühsommer aus der Wassersäule
aufgezehrt; die Nährstofflimitierung im Oberflächenwasser spiegelt sich auch in den
niedrigen Chlorophyllkonzentrationen wider. Höhere Konzentrationen traten wie im
Vorjahr im Sommer 2007 im nordöstlichen Seegebiet auf. Aber auch in flachen Ge
bieten und Küstengewässern, wo Nährstoffe aus dem Sediment und über die Flüsse
eingetragen werden, wurden höhere Chlorophyll-a-Konzentrationen gemessen.
Abb. 4-16: Chlorophyll-a-Konzentration (pg/L) im Oberflächen wasser der Nordsee im Sommer
2006 und 2007.
Fig. 4-16: Chlorophyll-a-concentration (pg/L) in near-surface water ofthe North Sea in Sum
mer 2006 and 2007.