4 Meereschemie
Fig. 4-6: Phosphate concentration (pmol/L) in near-surface and -bottom water of the North
Sea in summer 2007.
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System Nordsee
Die Redfield-Verhältnisse (Abb. 4-5) lagen im Januar 2006 zwischen N/P = 28 im küs
tennahen Bereich und N/P = 3 in der äußeren Deutschen Bucht. Der theoretische
Wert von N/P = 16 (Redfield 1934) wurde nur an wenigen Stationen erreicht. Nach
wie vor kennzeichnet ein Ungleichgewicht der Nährstoffkonzentrationen die Eutro
phierungsproblematik in der AWZ (Ausschließliche Deutsche Wirtschaftszone), wie
hohe Stickstoffkonzentrationen im küstennahen Bereich, bedingt durch hohe Einträge
über die Flüsse bzw. niedrige Phosphatkonzentrationen im Verhältnis zu den immer
noch erhöhten Stickstoffkonzentrationen in der äußeren Deutschen Bucht zeigen.
4.2.3.2 Verteilungsmuster im Sommer 2006/2007 (Nordsee)
Wie schon in den Vorjahren wurden auch im Sommer 2006 und 2007 flächendecken
de Gesamtaufnahmen in der Nordsee durchgeführt und umfangreiche Datensätze
gewonnen. Diese enthalten u. a. Messwerte zu den anorganischen Nährsalzen, Chlo
rophyll und zu gelöstem Sauerstoff. Nachfolgend werden geographische Verteilungen
der Nährstoffe im Sommer 2007 dargestellt und im Vergleich zu den Vorjahren disku
tiert.
Während im Sommer 2006 das Atlantikwasser (S = 35) weit in die mittlere Nordsee
drückte, fallen im Sommer 2007 vor der norwegischen Küste niedrige Salzgehalte
(S = 29,4) in der Oberflächenschicht auf, die einen starken Ostseeeinstrom in die
Norwegische Rinne kennzeichnen. Auch der Run-off der Flüsse war im Sommer 2007
stärker als 2006. Dies wirkte sich deutlich auf die Verteilung der Nährstoffkonzentra-
tionen aus.
Abb. 4-6: Phosphatkonzentration (pmol/L) im Oberflächen- und Bodenwasser der Nordsee im
Sommer 2007.