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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

Zusammenfassungen 
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System Nordsee 
hochs im Verlauf des Frühjahrs einher und kehrt sich mit dem Wiedererstarken des 
subpolaren Tiefs und dem Rückzug des Azorenhochs in die Subtropen zum Ende des 
Sommers um. 
Monatliche und saisonale Druckmuster der Jahre 2006 und 2007 wurden wie tägliche 
MSLP-Verteilungen mittels des vollständigen Wetterlagenklassifizierungsverfahrens 
typisiert und mit entsprechenden Klimatologien des Zeitraums 1971 - 2000 vergli 
chen. Im Unterschied zu den synoptischen Verteilungen stellen diese Druckfelder 
keine Wetterlagen sondern Witterungslagen dar, deren Abweichungen von der Klima 
tologie als Manifestationen der chaotisch dynamischen Entwicklung einer gedächtnis 
losen Atmosphäre auf diesen Zeitskalen unkorreliert, nicht auseinander herleitbar und 
lediglich einer Dokumentation zugänglich sind. 
Die saisonalen MSLP-Verteilungen setzen sich häufig aus kurzfristigeren komple 
mentären Zirkulationsanomalien zusammen, die einander auf dieser Zeitskala auslö 
schen. Im Gegensatz zu den Monatsverteilungen entsprechen die saisonalen Vertei 
lungen deshalb meist weitgehend der Klimatologie. Ausnahmen hiervon bildeten der 
Winter 2006, der durch eine S-liche Meridionalzirkulation charakterisiert war, sowie 
der Herbst des gleichen Jahres, in dem eine erheblich verstärkte SW-Zirkulation vor 
herrschte. Demgegenüber waren besonders markante intrasaisonale Unterschiede 
kennzeichnend für den Sommer 2006 und den Winter 2007, die sich in inversen Luft 
temperatu ranomalien über den nordhemisphärischen Landmassen der mittleren Brei 
ten ausprägten, was die Eingebundenheit großräumiger atmosphärischer Zirkulati 
onsanomalien in das erdumspannende Wellen- und Wirbelsystem dieser Breitenzone 
dokumentiert. Der gerne als Indikator für die atmosphärische Zirkulation herangezo 
gene Index der Nordatlantischen Oszillation reicht für eine zuverlässige Charakte 
risierung der Anströmung im Nordseeraum nicht immer hin. So war beispielsweise 
die verstärkte SW-Zirkulation im September und Oktober 2006 Konsequenz eines 
entsprechend starken, positiven Modes des Ostatlantikmusters und mit einer von ver 
schiedenen NAO-Indizes angezeigten abgeschwächten Zonalzirkulation nicht verein 
bar. 
Im Zuge der Umstellung der Datenbasis auf MSLP-Verteilungen der NCEP/NCAR 
Reanalysen wurde die Druckreduktionsproblematik in Gerbirgsregionen im Bereich 
der norwegischen Skanden sichtbar. Gegenüber früher verwendeten störungsfreien 
Druckfeldern des UK Met Office weisen die Verteilungen hier im Herbst und Win 
ter Deformationen auf, die gewöhnlich als artifizielle SE-liche Windabweichung in Er 
scheinung treten. Die MSLP-Verteilungen werden lediglich für diagnostische Analysen 
genutzt, denen letztlich das Wetterlagenklassifizierungsverfahren zugrunde liegt; da 
die Ergebnisse des Verfahrens durch dieses Artefakt auf keiner der relevanten Zeit 
skalen in unerträglicher Weise beeinträchtigt werden, wurde an den unmanipulierten 
Feldern des NCEP/NCAR festgehalten. 
Nordseewind (S. 85ff.) 
Der Nordseewind ist als Beiprodukt der Wetterlagenklassifizierung ein zum Windindex 
proportionaler geostrophischer Wind, der die charakteristische Windstärke und -rich- 
tung im Nordseeraum angibt. Auf Basis täglicher Vektorwinde wurden Windellipsen 
und virtuelle Trajektorien konstruiert, welche die saisonalen Zustände und jahreszeitli 
chen Entwicklungen der Windverhältnisse in den Jahren 2006 und 2007 veranschauli 
chen. Vektorielle und skalare Windgeschwindigkeiten, Windrichtungen und Richtungs-
	        
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