Skip to main content

Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

System Nordsee 
131 
3.3 Seegang 
<•> D. Schrader 
3.3.1 
Einführung ... 131 
3.3.2 
Geographische Verteilungen 
.. 131 
3.3.3 
>Britta< - Extremseegang & Allerheiligenflut 
.. 134 
3.3.4 
Zusammenfassung ... 136 
3.3.1 Einführung 
Seegang ist der durch Windenergie erzeugte Schwingungszustand der Meeresober 
fläche. Er setzt sich aus der lokalen Windsee und der aus anderen Seegebieten ein 
laufenden Dünung zusammen. Die Wellenhöhen der Windsee sind abhängig von der 
Windstärke, der Wirkdauer des Windes und Windstreichlänge, dem sog. >Fetch<. Dü 
nung ist »alter« Seegang aus entfernten Sturmgebieten, der sich über große Dis 
tanzen unabhängig vom lokalen Wind ausbreitet. Dünungswellen sind im Gegensatz 
zur lokalen Windsee weniger steil und können im Atlantik Wellenlängen von mehr 
als 200 m erreichen. Als Maß für die Stärke des Seegangs wird die signifikante Wel 
lenhöhe (SWH) verwendet, die als mittlere Wellenhöhe des oberen Drittels der Wel 
lenhöhenverteilung definiert ist. Im Unterschied zu Strömungsrichtungen bezeichnen 
Richtungsangaben für Wind und Seegang deren Herkunft. 
Die Verteilungen beruhen auf den Seegangsdaten des operationeilen Wellenvorher 
sagemodells >WAM< (WAMDI Group 1988) des Deutschen Wetterdienstes (DWD). 
Die Verwendbarkeit der zeitlich lückenlosen und flächendeckenden Modelldaten für 
klimatologische Aussagen wurde anderswo belegt (Loewe et al. 2006). 
3.3.2 Geographische Verteilungen 
Das saisonale Seegangsklima wird durch die mittlere signifikante Wellenhöhe und 
die Hauptrichtung von Windsee und Dünung charakterisiert (Abb. 3-7, Abb. 3-8). Die 
maximalen Wellenhöhen im Winterhalbjahr und geringeren Wellenhöhen im Frühjahr 
und Sommer erklären sich aus entsprechenden Intensitätsverteilungen im Windan 
trieb (vgl. Kap. 2.4, S. 68). Generell nehmen die Wellenhöhen von Norden nach Süden 
und zu den Küsten hin ab. Diese Struktur des Wellenhöhenfeldes ist durch die geo- 
graphisch-bathymetrische Prägung der Nordsee mit nach Norden hin zunehmenden 
Wassertiefen und der weiten Öffnung zum Nordatlantik bestimmt. Die aus dem Nord 
ostatlantik kommende Dünung kommt in allen Jahreszeiten aus NW-licher Richtung 
und wird mit abnehmender Wassertiefe zu den Küsten hin gebrochen. Die Richtung 
der Windsee stimmt generell mit der Windrichtung überein. Sie kommt zwischen April 
und September überwiegend aus W- bis NW-lichen Richtungen, im Winterhalbjahr 
dagegen aus SW bis W. Abweichend von dieser generellen Richtungsverteilung kam
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.