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Full text: 49: System Nordsee : 2006 & 2007 : Zustand und Entwicklungen

Zusammenfassungen 
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System Nordsee 
Gedächtnislosigkeit auszeichnet. Diese Eigenschaft resultiert aus der Invarianz der 
Sterbewahrscheinlichkeit (dem Kehrwert der mittleren Lebensdauer und einzigen Ver 
teilungsparameter) und beinhaltet, dass die Wahrscheinlichkeiten für Abbruch oder 
Fortbestehen einer Wetterlagenepisode unabhängig vom bislang erreichten Lebens 
alter sind. Die GV erweist sich für Lebensdauern bis zu einer Woche als adäquates 
Modell. Die schlechteste Übereinstimmung ergibt sich für langlebige A-Lagen, die als 
persistente Blockierungen den gewöhnlichen Wetterwechsel wochenlang stören kön 
nen. Für anonymisierte Episoden - oder die Wetterlage als >Ding-an-sich< - wurde 
eine mittlere Lebensdauer von 2 Tagen bestimmt. Die zugehörige GV (mit gleich ho 
hen Sterbe- und Überlebenswahrscheinlichkeiten von 0,5) entspricht der Sequenz 
längenverteilung, die ein Wettergott durch fortwährendes Werfen einer idealen Münze 
produzieren würde. Die Tatsache, dass manche Wetterlagen größeres »Talent« zei 
gen, am Leben zu bleiben, als andere, spricht für 6 Wettergötter, die mit Falschmün 
zen spielen. 
Die Altersklasse > 9 Tage war im Zeitraum 1971 - 2000 mit 32 Episoden und dem äl 
testen »Individuum« (18 Tage) von derA-Lage dominiert und ansonsten nur von SW-, 
NW- und SE-Lagen mit 15, 5 und 3 Episoden belegt. In den Jahren 2006 und 2007 
war dieses Segment allein durch 2 bzw. 1 A-Episode besetzt, von denen jeweils eine 
ein Höchstalter von 11 Tagen erreichte. Das hohe Aufkommen N-licher Wetterlagen 
(NE & NW) im Jahr 2007 bildete sich auch in der Häufigkeit langer Episoden in der 
Klasse 5-8 Tage ab, die gegenüber 2006 von 1 auf 6 anwuchs, während diejenige 
der S-Episoden von 7 auf 1 zurückfiel. Die Gesamtzahl aller Episoden mit Lebens 
dauern > 5 Tage lag in beiden Jahren mit 14 auf dem Niveau des klimatologischen 
Mittels (13,6) und somit wie dieses etwas oberhalb der für eine mittlere Lebensdauer 
von 2 Tagen aufgrund der GV erwarteten Höhe von 11,4 (= 182,5x0,5 4 ). Die zugehö 
rige kumulative Lebensdauer beträgt 95 (2006), 90 (2007), 90,7 (kM) und 68,4 Tage 
(GV). Auch die Gesamtzahl aller Episoden (186, 183 und 181,1/Jahr) und folglich die 
mittleren Lebensdauern von « 2 Tagen waren auffällig stabil. 
Das Auszählen der 6 2 unterscheidbaren Übergänge von Tag zu Tag stellt für die 
30-jährige Zeitserie der 6 Wetterlagen eine dritte Abzählmethode dar, die nicht nur 
Informationen zu Gesamtvorkommen und Lebensdauer enthält, sondern auch Auf 
schluss über typische und untypische Abfolgemuster gibt. Im Bild einer Ballspielana 
lyse entsprechen diese Elemente der individuellen Gesamtzeit des Ballbesitzes und 
den darin enthaltenen Zeiten und Zeitpunkten des Am-Ball-Bleibens und Abspiels. Die 
resultierende quadratische Matrix der Übergangshäufigkeiten ist hochgradig asym 
metrisch und in der Hauptdiagonalen, die Selbstübergange (Am-Ball-Bleiben) reprä 
sentiert, am stärksten besetzt. Dies bedeutet einerseits, dass sich das wechselseitige 
Abspielverhalten der Spieler nicht im Gleichgewicht befindet, und andererseits, dass 
jeder Spieler selbstverliebt lieber am Ball bleibt als abzuspielen. Insbesondere der 2. 
Aspekt zeigt hohe serielle Autokorrelation an, die gemeinsam mit geometrisch verteil 
ten Verweilzeiten in unveränderten Zuständen zu den inhärenten Eigenschaften einer 
Markovkette 1. Ordnung zählt. 
Die Anpassung dieses stochastischen Prozesses an die Daten besteht in der zeilen 
weisen Normierung der Übergangshäufigkeiten mit den individuellen Gesamthäufig 
keiten der 6 Wetterlagen. Jeder Zeilenvektor der Übergangsmatrix stellt eine bedingte 
1-schrittige Wahrscheinlichkeitsverteilung für das Eintreten irgendeiner der 6 Wetter 
lagen am Folgetag dar, sofern aktuell die dem Zeilenvektor zugeordnete Wetterlage 
herrscht. Die Gedächtnislosigkeit der MK besteht dabei darin, dass die Übergangs 
wahrscheinlichkeiten ausschließlich vom aktuellen Zustand abhängen und demnach
	        
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