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Identifizierung von Ölverschmutzungen 
IDENTIFIZIERUNG VON ÖLVERSCHMUTZUNGEN - INTERNATIONALE 
ZUSAMMENARBEIT 
Gerhard Dahlmann, BSH 
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie 
gerhard.dahlmann@bsh.de 
Zusammenfassung 
Anhand einiger spektakulärer Beispiele werden die Möglichkeiten dargestellt, mittels chemischer Analysen 
die Quellen/Verursacher von Ölverschmutzungen zu ermitteln. Dazu wird ein Im BSH entwickeltes, compu 
tergestütztes Verfahren eingesetzt (COSI, Computerlzed Oll Spill Identification), das eine Auswertung der 
Analysenergebnisse In wenigen Minuten ermöglicht. 
Das BSH Ist federführend In einer weltweiten Gruppe von Wissenschaftlern/Laboratorien, die In 2005 durch 
das Bonn-Agreement (BA, [2]) eingerichtet worden Ist: Bonn-OSINET Oll Spill Identification Network of 
experts wlthln the Bonn-Agreement [3]. 
Einleitung 
COSI besteht aus einer Datenbank, die die „Fingerabdrücke“ von derzeit etwa 1500 Ölproben enthält, 
darunter etwa 300 Rohölen aus aller Welt, und einem Auswertesystem [4]. Das Analysenverfahren selbst 
basiert auf normalen Methoden der organisch-chemischen Analytik (Gaschromatographie und Gaschroma- 
tographle/Massenspektrometrle - Kopplung, [1]). Neben dem bisher üblichen, rein visuellen Vergleich der 
komplexen Strukturen der Gaschromatoramme und Massenchromatogramme zweier Ölproben werden für 
einen „objektiven“ Vergleich Peaks durch das Computerprogramm automatisch Integriert, und es werden 
Komponentenverhältnisse aus den Bereichen der Alkane, Aromaten, Schwefelverbindungen und Insbeson 
dere auch der sog. Biomarker, wie Hopane, Sterane und aromatische Sterane, berechnet und In Proben 
und Gegenproben miteinander vergleichen. Zwei Proben sind Identisch, wenn die Differenzen all dieser 
Komponentenverhältnisse unterhalb des Messfehlers liegen. Dabei werden Differenzen, die durch Verwitte 
rung des Öls In der Umwelt entstanden sind, wie z. B. durch Verdampfung, Lösung und bakteriellen Abbau, 
erfasst und entsprechend berücksichtigt. 
Die besondere Stärke des COSI-Datenbank-Systems besteht aber darin, die Guellen von Ölverschmutzun 
gen heraus zu finden, wenn keine Vergleichsproben vorliegen. Vor allem bei Verschmutzungen durch Rohöl 
können durch die Bestimmung des Öltyps (z. B. arabisches-, russisches-, Nordsee-Rohöl) den ermittelnden 
Behörden Hinweise - oftmals entscheidende Hinweise - auf die Guellen bzw. die Verursacher geliefert 
werden. 
Das COSI-System wird vom BSH für die nicht-kommerzielle Nutzung frei zur Verfügung gestellt. Es wird 
bereits gemeinsam mit Laboren In den Niederlanden und Schweden genutzt. Das BSH bereitet eine Version 
vor, die online verfügbar sein wird, und damit weltweit von jedem (autorisierten) Labor genutzt werden kann. 
Zusammenarbeit, gegenseitige Unterstützung, Verbesserung der Analysenmethoden bis hin zur Einrichtung 
einer gemeinsamen Datenbank von Ölen sind die Ziele der Expertengruppe Bonn-OSINET. Von jedem Mit 
gliedsstaat des Bonn-Agreements waren In 2005 ein zuständiges Labor und eine Kontaktperson benannt 
worden. Dieser Gruppe haben sich Inzwischen nicht nur (ebenfalls In Ihren Ländern zuständige) Labore aus 
vielen weiteren europäischen Staaten, von Finnland und Estland bis Spanien und Italien, angeschlossen, 
sondern auch weltweit Labore - von Kanada und Brasilien bis China und Australien.