Dispergatoren - Pro und Contra
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Die positiven Effekte, die mit einem Einsatz von Dispergatoren verbunden sind, sind daher stets vor dem
Hintergrund der möglichen Schadeffekte abzuwägen. Vor dem Einsatz von Dispergatoren ist zudem zu ermit
teln, ob das einzusetzende Produkt effektiv arbeiten kann und ob eine unterstützende Dispersionswirkung zu
erwarten ist. In Abbildung 8 sind Beispiele für den effektiven und den ineffektiven Einsatz dargestellt.
Abb. 8: Anwendung von Dispergatoren: 1. ineffektiver Einsatz bei Schweröl, gekennzeichnet durch die milchige Verfärbung des Was
sers ausgelöst durch den Dispergator und die unbeeinträchtigten schwarzen Ölflecken und 2. effektiver Einsatz von Dispergatoren auf
Rohöl (ITOPF 2005, Foto: AEA Technology)
Vorteile von Dispergatoren
Nachteile von Dispergatoren
größere Oberfläche des Öls
Öl wird nur oberflächlich entfernt
> schneller Abbau
> verbleibt aber noch in der Umwelt
> Schäden für Pelaglal, Demersal und Benthos
weniger Öl an der Wasseroberfläche
> weniger verölte Vögel
Dispersion des Öls In feine Öltröpfchen
> weniger Öl an Küsten und Stränden
> Ölsperren und mechanische Aufnahme wird unwirksam
> ggf. Eindringen in Sedimente, hier langsamerer Abbau
Verteilung des Öls in der Wassersäule
> höhere Verfügbarkeit für Organismen im Wasserkörper
> geringere Konzentrationen
> geringere Toxizität
toxische Eigenschaften
> von Dispergator, Öl und deren Kombination
vergleichsweise einfache Applikation
> direkte u. Indirekte toxische Effekte
> große Reichweite
> große Flächenleistung
Einschränkungen zum effektiven Einsatz
> begrenztes Zeitfenster bei der Applikation
weniger witterungsabhängig
> Wellenenergle muss vorhanden sein
> größeres Einsatzspektrum
> nicht für alle Ölsorten geeignet
> Einsatz im Süßwasser nicht sinnvoll
Methode mit schnellen Ergebnissen
> medienwirksam
Tabelle 2: Vor- und Nachteile von Dispergatoren