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Krisenkommunikation
Überlegtes Handeln - check betöre you act
Wie wichtig es Ist, die Kommunikation In einer Krise möglichst präzise zu planen und abzustimmen, wird
deutlich, wenn man sich alle Rezipienten Im Umfeld vor Augen führt.
Die leitende Frage bei dieser Abstimmung sollte daher sein: Welche Reaktionen löse Ich mit meinen Äuße
rungen bei unterschiedlichen Gruppen aus?
Von entscheidender Bedeutung sind zunächst Pressure-Groups, also Interessengemeinschaften wie Bür
gerinitiativen sowie politische und soziale Organisationen. Selbstverständlich nimmt darüber hinaus die
Pressearbeit für lokale und überregionale sowie Fachmedien In einer gut ausgearbeiteten Krisenkommuni
kation eine zentrale Rolle ein. Neben Behörden und Verbänden gehören auch Geschäftspartner, Geschäfts
kunden und nicht zuletzt - häufig gefährlich vernachlässigt - die eigenen Mitarbeiter zu dieser Gruppe.
In welcher Reihenfolge diese Gruppen berücksichtigt werden müssen, hängt von der jeweils aktuell sich
stellenden Anforderung ab, die aus der Art der Krise resultiert.
Krisenberatung und Strategieentwicklung im Hintergrund
Neben den gewollt sichtbaren Handlungsmöglichkelten Ist es wichtig, der Krise auch Im Hintergrund zu
begegnen. Von hier aus lässt sich das krisenhafte Szenario mit professioneller Krisenberatung und abge
stufter Strategieentwicklung sukzessive verkleinern. Ziel Ist es, ein öffentliches Interesse herzustellen oder
zu vermelden - es muss In jedem Fall gesteuert werden. Man agiert auch In der Krise erkennbar aktiv, nicht
reaktiv.
Welche Szenarien Im Zuge der Krise weiter denkbar sind, antizipiert ein geschulter Krisenmanager effizient.
Resultierend daraus ergibt sich eine strategische Vorbereitung auf diese möglichen Szenarien - In Abstim
mung auf die In der Öffentlichkeit oder Intern und bei „Stakeholdern“ zu erwartenden Themen der jewei
ligen Krise. Dazu bedarf es eines spezifischen Themenmonltorlngs.
Die Wahrheit muss nicht Immer schmerzhaft sein.
Im Gegenteil: Mit transparenter Kommunikation verringert sich der äußere Druck und die Handlungsinitia
tive kommt mit klaren Worten meistens zurück. Dabei darf weder der Pressesprecher noch die Institution
selber Angst vor Gesichts- und Imageverlust haben.
Denn letztlich geht es In dieser Phase darum, selbst wieder der Handelnde zu sein statt getrieben zu
werden. Nicht nur der erste Eindruck Ist dabei wichtig - Ehrlichkeit, Einsicht und eine moderierte Offenheit
schaffen mittelfristig Vertrauen.
Die 5 goldenen Vertrauensregeln
Eingebüßtes Vertrauen lässt sich wieder aufbauen oder präventiv, bei einer drohendenden Krise, halten.
1. Statt In Panik und hektische Betriebsamkeit zu verfallen, gilt es Ruhe und Besonnenheit zu wahren.
2. Zweitens sind, wie bereits ausgeführt, Lügen kontraproduktiv. Wahrhaftigkeit und Transparenz nehmen