Krisen kommuni kation
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Krisen-Prävention
Unter Krisen-Prävention versteht man systematische Vorbereitung auf potenzielle Krisen. Es gibt verschie
dene Indikatoren - betriebswirtschaftliche, sozloökonomlsche, strukturelle, Interne wie externe - die dem
geschulten Auge eine kommende Krise anzeigen. Um präventiv handeln zu können, ohne ständig auf der
Lauer zu liegen, bedarf es häufig nur einer gezielten Fokussierung. Eine abgestimmte Vorbereitung, optima
ler weise durch einen professionellen Krisenkommunikator, Ist dabei das A und 0:
Ziele der Krisen-Prävention:
Eine Bestimmung der Internen oder externen Gefährdungspotenzlaie wird vorgenommen. Sie müssen
erkannt und benannt werden. Eine gezielte Absicherung gegen nun definierte mögliche Krisen wird vor
genommen. Im nächsten Schritt werden professionelle interne Abläufe definiert. Unerlässlich für den
gesamten Prozess Ist es, Teams und Zuständigkeiten für die Krisenprävention zu bestimmen und diese zu
kommunizieren. Dafür muss die interne Akzeptanz für das Krisenteam und die erarbeiteten Krisensysteme
hergestellt werden.
Krisen-Kommunikation
Worum geht es bei akuter Krisenkommunikation im Kern?
Im Zentrum aller Arbeit der Krisenkommunikation steht Vertrauen. Vertrauen ist unerlässlich, um eine Krise
zu bewältigen, unabhängig davon, in welcher Phase sie sich befindet. Denn wer angegriffen wird oder im
Fokus negativer Nachrichten steht, dem hört man kaum noch zu. Die Möglichkeiten sich zu verteidigen,
Falschmeldungen richtig zu stellen oder die eigene Sichtwelse glaubwürdig In die Medien zu bringen,
hängen an der Vertrauenswürdigkeit. Nur jemand, der bisher nicht gelogen hat, dem traut man auch in
einer Verdachtssituation, wenn er etwas sagt.
Vertrauen erhalten oder wiederherstellen ist daher die Basis der Krisenkommunikation.
Lang ist die Liste, der Dinge, die getan werden müssen, wenn die Krise da Ist. Kurz und prägnant lässt sich
sagen, was nicht passieren darf. Nur so lässt sich der Schaden klein halten und eindämmen:
1. Kritik darf nicht abgeblockt werden. Denn wenn die Medien wegen eines Sachverhaltes vor der Tür
stehen, dann wollen diese konkrete Antworten und nicht womöglich unwirsches Abbügeln. Das wird oft
als Schuldeingeständnis verstanden.
2. Probleme, zumal, wenn sie für viele sichtbar sind, dürfen aus demselben Grunde nicht heruntergespielt
werden.
3. Das Heft des Handelns wieder in die Hand zu bekommen, ist ein weiteres wichtiges Ziel, gelingt am
besten mit einer offensiven Kommunikation. Von daher sollte man erkennen, wenn man in der Defensive
ist und diese so schnell wie möglich verlassen. Und last but not least: Sachverhalte rund um das Kri
senszenario dürfen nicht verschwiegen werden. Denn werden diese später aufgedeckt sind Vertrauen
und Glaubwürdigkeit dahin.