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Full text: Wasserstände bei Sturmfluten entlang der nordfriesischen Küste mit den Inseln und Hallingen

Die Küste, 76 (2009), 205-224 
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stellen, Wehrabschnitte etc. aufbauen zu können, bedarf es einer Yorlaufzeit von circa einer 
Stunde, wobei der Aufwand als extrem hoch einzustufen ist (persönliche Mitteilung Frerk 
Jensen, LKN-SH). Deshalb wird die Auslösung eines Sturmflutalarms jeweils intensiv mit 
den Kreisen diskutiert. Dem LKN-SH obliegt es dabei, die Situation unter anderem aus 
hydrologischer Sicht zu bewerten und eine Einschätzung über die zu erwartende Entwick 
lung der Sturmflutwasserstände abzugeben. 
Dafür werden unter anderem der Wasserstandsvorhersage- und Sturmflutwarndienst 
des BSH (Jensen et ab, 2008) genutzt, der den LKN-SH neben persönlichen Beratungen 
auch über einen sogenannten FACT24-Service automatisch informiert, sobald Wasserstän 
den von 1,0 m und 1,5 m über dem mittleren Hochwasser am Pegel Husum erwartet werden. 
Um die geographisch stark strukturierte Region der nordfriesischen Wattenmeerküste mit 
den vorgelagerten Außensänden, Inseln und Halligen, differenzierter zu berücksichtigen, 
werden bei Sturmfluten zusätzlich manuell Windstauwerte am Pegel Husum ermittelt und 
die aktuelle Tideganglinie, Windgeschwindigkeit, Windrichtung sowie die aktuelle Wind 
staukurve mit historischen Sturmfluten verglichen. 
Am Pegel Munkmarsch können bei Windrichtungen von circa 340° Windstauhöhen von 
bis zu 150 cm auftreten, während die Wasserstände in Husum noch unterhalb dieses Schwell 
wertes liegen. Dasselbe gilt für den Pegel Schlüttsiel, dort können die Wasserstände bei hohen 
Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen von circa 200° ebenfalls höher als am Pegel 
Husum auflaufen (vgl. Kap. 2.2). Die Ermittlung von Windstauwerten allein am Pegel 
Husum ist demnach nicht für die gesamte nordfriesische Küste repräsentativ. 
Im Folgenden wird eine Realisierungsmöglichkeit für die Verwendung der vorgestellten 
Ergebnisse im Rahmen einer regionalisierten Sturmflutvorhersage für den LKN-SH vorge 
stellt, um die äußerst geringe Vorlaufzeit im Falle einer Entscheidung für die Auslösung eines 
Sturmflutalarms durch eine Kombination von guten Vorhersagen des BSH und eigenen 
Kenntnissen über das Sturmflutgeschehen zu verlängern. 
Eine Voraussetzung für die Anwendung der hier vorgestellten Verfahren ist die Verfüg 
barkeit der notwendigen Daten im operationeilen Betrieb. Dies trifft insbesondere auf die 
Pegeldaten der als repräsentativ hervorgehobenen Pegel und die für die Berechnung des Mit 
telwindes notwendigen Windinformationen zu (vgl. Kap. 2.2). 
Derzeit sind die Daten der Pegel Husum und Wittdün online verfügbar und die Daten 
der Pegel Schlüttsiel, Hooge-Anleger und Munkmarsch können im Sturmflutfall alle 15 Mi 
nuten zum LKN-SH übertragen werden. Der Pegel Nordstrandischmoor steht im operatio 
neilen Betrieb aufgrund einer nicht vorhandenen festen Stromversorgung nicht zur Verfü 
gung, kann aber annähernd durch den mit einem ISDN- und Stromanschluss ausgestatteten 
Pegel Strucklahnungshörn ersetzt werden. Prinzipiell ist eine hohe Verfügbarkeit an allen 
repräsentativen Pegeln zu empfehlen. 
Die für den Mittelwind notwendigen Winddaten der Stationen stehen im LKN-SH nur 
teilweise mit den Stationen List, St. Peter-Ording und Helgoland operationeil zur Verfügung. 
Die Stationen Ems und UFS Deutsche Bucht sollten hier ebenfalls ergänzt werden. Die 
Winddaten sollten automatisiert in den Mittelwind umgerechnet und neben dem ebenfalls 
automatisch berechnetem Inhomogenitätsindex in dem vom LKN-SH genutzten Wasser- 
stands-Informationssystem vorgehalten werden. Die Möglichkeit, graphisch aufbereitete 
Ergebnisse aus dem operationeilen Modellsystem des BSH im Sturmflutfall zur Verfügung 
gestellt zu bekommen, sollte ebenfalls genutzt werden, um die eigenen punktuellen Mes 
sungen in die Fläche projizieren zu können. 
Uber den berechneten Mittelwert kann der LKN-SH den Windstau am Bezugspegel 
Hooge-Anleger bestimmen, um darüber auf die zu erwartenden Scheitelwasserstände in den
	        
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