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Full text: Wasserstände bei Sturmfluten entlang der nordfriesischen Küste mit den Inseln und Hallingen

Die Küste, 76 (2009), 205-224 
215 
Abb. 6 zeigt den Unterschied der Windstauentwicklung am Bezugspegel Hooge-An- 
leger zum Pegel Cuxhaven unter Zuhilfenahme des in (Müller-Navarra et ab, 1997) ver 
öffentlichten Koeffizientensatzes. Während hier für die Bildung des Mittelwindes ausschließ 
lich Windmessstationen auf der freien See verwendet werden, fließen in den in dieser Studie 
verwendeten Mittelwind auch die Messwerte von Küstenstationen ein. Da sich die Windge 
schwindigkeit beim Übergang von See auf Land deutlich reduziert (Duensing et ah, 1985), 
ist die Zuordnung der Windstauhöhen zur Windgeschwindigkeit bei der Verwendung der 
unterschiedlichen Mittelwinde nicht vergleichbar, liefert aber gute Anhaltswerte. 
210° 240° 270° 300° 330° 0° 
Windstaudifferenz 
Cuxhaven minus Hooge-Anleger 
16 
17 
18 
19 
20 
21 
22 
23 
24 
25 
26 
180 200 220 240 260 280 300 320 340 360 
VMndnchtung (*) 
70 Kn 
60 kn 
50 kn 
40 kn 
30 kn 
20 kn 
10 kn 
0 kn 
Abb. 6: Windstaudifferenz zum Pegel Hooge-Anleger am Pegel Cuxhaven (links) und 
Windstaukurve am Pegel Cuxhaven (aus: Jensen et ah, 2008) (rechts) 
Es zeigt sich, dass der Windstau am Bezugspegel Hooge-Anleger bei Windrichtungen 
zwischen 180° und 295° höher und zwischen 295° und 360° niedriger zu erwarten ist als am 
Pegel Cuxhaven. Insbesondere bei Windrichtungen zwischen 190° und 230° ist der zu erwar 
tende Windstau am Pegel Hooge-Anleger betragsmäßig über 1,0 m höher als am Pegel Cux 
haven. Für diesen Windsektor sind jedoch nicht die sehr schweren Sturmfluten zu erwarten. 
Weiterhin lässt sich schließen, dass besondere Aufmerksamkeit bei Südsüdwest-Winden er 
forderlich ist, wenn diese Sturmstärken erreichen und überraschend sehr lokal Grenzwert 
wasserstände zu überschreiten drohen. 
Die in dieser Studie ermittelten empirischen Windstauformeln ermöglichen einen Ver 
gleich mit den von Tomczak (1952) beschriebenen Windstaudifferenzen zum Bezugsort 
Cuxhaven. Hierzu werden anhand der ermittelten Windstauformeln und des in (Müller- 
Navarra et ah, 1997) veröffentlichten Koeffizientensatzes für den Pegel Cuxhaven die 
Windstaudifferenzen für die Pegel Husum und List zum Pegel Cuxhaven gebildet. Für Hu 
sum zeigt der Vergleich jeweils eine positive Windstaudifferenz bei Windrichtungen zwi 
schen 180° bis 310° und eine negative Windstaudifferenz bei Windrichtungen zwischen 310° 
und 360°. Während die Windstaudifferenzen für den Windsektor 310° bis 360° im Vergleich 
betragsmäßig nahezu identisch sind, treten im Windsektor 180° bis 310° bei heutigen Ver 
hältnissen deutlich höhere Windstauwerte auf (Abb. 7). Mögliche Ursachen können sowohl 
anthropogene Einflüsse wie zum Beispiel bauliche Maßnahmen an der Nordküste von
	        
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