Die Küste, 76 (2009), 205-224
213
chen Windstaudifferenzen zwischen -20 cm und + 60 cm, dabei nehmen die Differenzen bei
einer Drehung des Windes von Nord nach Süd zunächst zu und dann wieder ab. An den
Pegeln Dagebüll, Schlüttsiel, Wyk und Hörnum wechseln die Windstaudifferenzen bei einer
Drehung der Windrichtung von Süd nach Nord ihre Vorzeichen von negativ nach positiv und
erreichen dabei Werte von maximal ± 60 cm. Am Pegel Munkmarsch werden die höchsten
Windstaudifferenzen von ±100 cm erreicht, wobei die Differenzen bei einer Drehung des
Windes von Nord nach Süd zunehmen.
Vereinfachend lassen sich die jeweiligen Regionen im Sinne einer Gefährdung durch den
Pegel repräsentieren, der die höchsten Windstaudifferenzen enthält. Dies sind die Pegel Witt-
dün, Nordstrandischmoor, Husum, Schlüttsiel und Munkmarsch. Die Region um Hooge mit
den Pegeln Gröde und Hooger-Fähre wird aufgrund der geringen Windstaudifferenzen
durch den Bezugspegel Hooge selbst vertreten. Aufgrund der räumlichen Nähe der Pegel
Pellworm und Pellworm Hafen wird nur der Pegel Pellworm aufgeführt.
Einen Überblick über die gesamte nordfriesische Küste ermöglicht die Abb. 5. Hier
zeigt sich, welcher maximale Windstau bei gegebener Windrichtung und Windgeschwindig
keit zu erwarten ist, und in welchem Gebiet dieser eintreten wird.
So sind zum Beispiel bei einer prognostizierten Windrichtung von 280° und einer
Windgeschwindigkeit von 23 m/s der maximale Windstau in Nordfriesland in der Region
Husum (VI) mit circa 280 cm und gleichzeitig der minimale Windstau in der Region Witt-
dün (I) mit circa 210 cm zu erwarten. Bei einer Windrichtung von 330° und einer Windge
schwindigkeit von 25 m/s hingegen, sollte vor allem die Region Munkmarsch (II) aufmerk
sam beobachtet werden, während die Region Schlüttsiel (III) keine höheren Windstauwerte
erwarten lässt.