Skip to main content

Full text: 70, 1942

I8 
Annalen der Hydrographie und. Maritimen Meteorologie, Januar 1942. 
Gleichung y—xtg g—e = 0 übergeführt werden durch die Abbildungsgleichungen 
(3b) y = tg p cos i, x = sin Ä sec g, wobei tg $ß= — cot a und c= tg 6 wird. 
Eliminiert man in (3b) einmal g, das andere Mal 2, so findet man als Bild der 
Meridiane 2 die Hyperbeln A — DE = 1 und als Bild der Breitenkreise @ die 
3 2 
Ellipsen + Ser =}. 
Dies Netz ist das der allbekannten Azimutmeßkarte, des Azimutdiagramms 
von Weir. Prüfer nennt sie das Lambert-Littrowsche Netz. Nach Littrow 
wird diese Kartenprojektion mit Recht bezeichnet, da er in seiner „Chorographie“ 
von 1833, S. 142, die richtigen Abbildungsgieichungen (3b) für eine winkeltreue 
Kartenprojektion angegeben, sich allerdings aber über deren Bedeutung so wenig 
Rechenschaft gegeben hat, daß er die Bilder sowohl der Breitenkreise als auch 
der Meridiane als Hyperbelin bezeichnete. Lambert hatte dagegen von diesem 
Netz konfokaler Ellipsen und Hyperbelin als Bilder der Breitenkreise und 
Meridiane in einem winkeltreuen Bild der Erdkugel keine Ahnung. Erst 1918 
hat Wedemeyer gezeigt, daß in diesem Netz die Haupt- und Nebenkreise eines 
bestimmten Äquatordurchmessers ein Lambertsches Kreisnetz darstellen. Das 
erste kartographische Bild in dieser Projektion habe ich für ein Stück der Erd- 
oberfläche 1905 in den Ann. d. Hydr. und als Weltkarte in Form einer Riemann- 
schen Doppelebene 1911 in Petermanns Mitteilungen gezeichnet und diskutiert. 
Diese Welıkarte ist auch in Petermanns Mitteilungen, Ergänzungsheft 221 von 
1935, als Tafel VIa und VIb wieder abgedruckt. Ich will Lambert, dessen über- 
ragende Leistungen auch auf kartographischem Gebiet ich 1931 in deutscher, 
französischer und englischer Sprache gepriesen habe?), gewiß nicht herabsetzen; 
aber für diese Kartenprojektion reicht es aus, sie nach Littrow zu benennen, 
der wenigstens ihre Abbildungsgleichungen zuerst angegeben hat, 
C. Richten wir nun die Gl. (1a) so ein, daß ihr drittes Glied die Konstante € 
wird, so ist dies durch Division mit cot x sin g cot 2 zu erreichen. Man erhält 
die Form: 
(1e) tg Äcosecp— ig Ötgacot psec i + tig a = 0 
und die Abbildungsgleichungen 
(Be) y=tgÄcosecg, x=ecotgseci, wobei c= —tga und tgß=tgö-tga wird. 
Eliminiert man in (3c) einmal g, das andere Mal 4, so findet man als Bilder 
der Meridiane A die Hyperbein N —E = 1 und als Bilder der Breitenkreise @ 
die Hyperbelin za — DT =1,. 
Das Bild der ganzen Erde überdeckt auch in dieser Azimutgleichenkarte 
die Ebene wie in den beiden anderen zweimal. Wie in dem Prüferschen Netz 
wird die ganze y-Achse, das Bild der beiden Erdpole, nun aber so, daß der 
Koordinatenursprung P das Polende des Zielmeridians 4 = 0 (und nach der andern 
Seite des Meridians 4 = 180°) bedeutet, der auf der x-Achse PM im Maßstab cot 
wiedergegeben ist, Hier kann also eine Azimutgleiche vom Schiffsort (g/2) nach 
dem Ziel (0/1 = 0) unmittelbar als Verbindungsgerade dieser beiden Bildpunkte 
gezogen werden, und das Azimut wird auf dem Tangentenmaßstab der y-Achse PR 
unmittelbar abgelesen, . 
Die beigefügte Abbildung (s. S. 29) gibt das Schema der Hälfte (1 = — 90° über 
1=0° bis 41= + 90°) einer solchen Azimutmeßkarte für Gebiete höherer Breite 
wieder, Die andere Hällte (1 = 90° über 4 = 180° bis 4== 270°) wäre das Spiegelbild 
jenseits der x-Achse. In dem Schema ist als Beispiel die Azimutgleichengerade 
vom Schiffsort S, (= 55°, 4= 30°) durch den Zielort Z, (= 70°, 24=0°) ge- 
zogen. Die Gerade trifft die y-Achse im Punkte A, (1 = — 30°). Das Azimut dieser 
Azimutgleiche ist also « = — 30° oder 4 330°. Anstatt das Azimut an der gerad- 
linigen ungleichförmigen Tangentenskala auf der y-Achse abzulesen, kann man 
es auch an einer gleichmäßigen Teilung auf dem Kreise ablesen, der um den 
‚, Ztschr, d. Ges, f, Erdkunde, Bln, 1931, und Revue hydrographique bzw. Hydrographic Review, 
Monaco 1931. VUN. 1.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.