Burkhart, K.: Eine statistische Untersuchung atmosphärischer Zirkulationsschwankungen. 9
Aus den Kfzn, der Tabelle 3 und den Streuungen ließen sich die Beziehungs-
gleichungen bestimmen und die Abhängigkeit der Änderungen des Meridional-
gefälles von den zonalen Druckgefällen für die zwölf Rhythmen graphisch dar:
stellen. In Abb. 3 sind die Be-
ziehungsgeraden der gemittelten
Gleichungen für zwei Monate
mit Februar und März begin-
nend aufgezeichnet. Im Durch-
schnitt ändern sich die zonalen
Druckgefälle und die Änderung
des Meridionalgefälles in der-
selben Größenordnung, Auf 1mm
Zu- bzw. Abnahme des gesamten
zonalen Druckgefälles erfolgt
eine Änderung des Meridional-
gefälles um ebenfalls 1 mm.
Die Kfzn. der Temperatur-
differenz Tromsö — Westgrönland
mit den zonalen Gefällen und
den Änderungen des meridio-
nalen wurden in Abb. 4 ohne Be-
rücksichtigung der Vorzeichen,
welche im ersten Fall positiv
und im zweiten stets negativ
sind, graphisch als Kreuze bzw.
als Kreise eingetragen. Die to-
talen Kfzn., welche sich aus die-
sen partiellen Kfzn. berechneten
und die Abhängigkeit der Ände-
rung des Meridionalgefälles soO-
wohl von den zonalen Gefällen, als auch von den Temperaturdifferenzen fest-
legen, wurden in Abb. 4 durch ausgefüllte Kreise, in Tabelle 4 in Zahlen ein-
getragen, Die totalen Kfzn, erreichen ihren Maximalwert im April mit 0,84.
Danach lassen sich im April im Mittel zu 70% Sicherheit aus den zonalen Druck-
gyefällen und der Temperaturdifferenz Tromsö—Westgrönland die meridionalen
Druckgefälleänderungen vorausbestimmen,
Tabelle 4. Totale Kfz. der Änderung des meridionalen Druckgefälles,
{
Januar ...
Februar...
MÄäTZ can
—0.68 April ,....) — 084 Jüli...... —0,73 Oktober...
— 0.76 Es ..v.0x —0,69 August ‚0. —061 ] November . |
—0.70 [Jüni......| —0.75 September. | — 0.74 | Dezember .
Mittel — 172 0.061
— 0.73
— 0,78
— O1
Abhängigkeit der Rhythmen von Jahresschwankungen der Temperatur-
und Druckverteilung,
Während sich die Bestimmung der Wirkungszeiträume unter Anwendung
der Korrelationsrechnung verhältnismäßig leicht durchführen läßt, stößt man bei
der physikalischen Erklärung der Jahresschwankung der Wirkungszeiten oder
Rhythmenlängen auf große Schwierigkeiten, Infolge der sich überlagernden Ein-
Nüsse von Druck-, Temperatur- und Windverteilungen über dem Atlantik, von
weichen die Rhythmenlängen in erster Linie abhängen, ist statt einer direkten
physikalischen Begründung eine Vergleichsziehung des Jahresganges der
Rhythmenlängen mit den Jahresschwankungen der normalen zonalen und meri-
dionalen Druck- und Temperaturgefälle zweckmäßiger, Die durch Mittelung viel
jähriger Monatsmittel gewonnenen normalen Temperatur- und Druckgefälle be-
sitzen ausgeprägte Jahresschwankungen, welche naturgemäß mit der Jahres-
schwankung der Wirkungszeiten in Beziehung stehen können, Kine solche
Beziehung wurde auf Grund ähnlicher Phasen der harmonisch analysierten
Schwankungen gefunden,