12 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1939,
bathymetrischen Grundwerten der Becken und Mulden ergebenden Unterschieden,
lie durchaus nicht den Eindruck einer Zufälligkeit erwecken, ist ebenfalls kaum zu
zweifeln. Ihre richtige, der letzten Erkenntnis der Natur der Becken gerecht
werdende Deutung ist Sache der Geologie, der Geomorphologie und der
Geotektonik, .
VI
Die neue Bearbeitung der morphometrischen Grundwerte des Atlantischen
Ozeans hat einige Ergebnisse gezeitigt, die sowohl durch das neue Zahlen-
material an sich als auch vom methodischen Standpunkt aus bei
etwaigen späteren Neubearbeitungen, sei es desselben Meeres, sei es der anderen
Ozeane, Berücksichtigung finden müssen, Hierher gehört unter anderem die
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Abb, 11. Hypsographische Kurven des Atlantischen Ozeans.
i. Nordatlantischer obne Nebenmeere, 2. Südatlantischer, 3. ganzer Atlantischer
Ozean ohne Nebenmeere, 4. ganzer Atlantischer Ozean mit Nebenmeeren,
5. Nebenmeere.
Hypsopr. Kurven nach Kossinna (--=-) und nach Stocks (—).
Unterscheidung des systematischen Fehlers von dem in der Neuartigkeit des
Materials begründeten Fehler der mittleren Tiefe; bisher wurden beide zusammen
mit + 100 m angenommen, Die neue Berechnung hat indessen gezeigt, daß, falls
neues Lotmaterial bisher nicht für wahrscheinlich gehaltene große Tiefen ent-
schleiert (z. B. im Nordpolar-Becken), diese Fehlergrenze bei weitem nicht aus-
reicht. In Meeresgebieten jedoch, die in ihren großen Zügen als hinreichend
bekannt zu gelten haben, bleibt dieser Fehler, selbst wenn neues, mit Echolot
gewonnenes Lotmaterial in Einzelheiten ganz neue Züge der Bodengestalt ent-
hüllt, weit unterhalb der obigen Fehlergrenze, Das ist erst recht der Fall, wenn
man lediglich für verschiedene Methoden oder auch für verschiedene Möglich-
keiten der Isobathenkonstruktion nach einem Fehlerausdruck sucht; in diesem
Fall darf man sorgfältig berechneten Zahlen einen Fehler von höchstens
+10 m zubilligen,
Von Wichtigkeit scheint ferner für die künftige Diskussion der Frage nach
der Entstehung des Antlitzes der Erde die Heranziehung der Ergebnisse der
vergleichenden Morphometrie zu sein.
Scheinbar überraschend ist auch das Ergebnis, dessen Reellität kaum zu
bezweifeln ist, daß nämlich mit fortschreitender Ablotung der Ozeane ihre
Volumina und damit ihre mittleren Tiefen zum Teil ganz erheblich niedriger
ausfallen werden. Hiermit steht im Zusammenhang die Erscheinung des sog.
„Schrumpfens“ der großen Tiefen. Das geht schon rein äußerlich aus Abb. 11
hervor; ein Maß hierfür jedoch gibt ein Vergleich mit den Kossinnaschen