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Full text: Schlußfolgerungen und Empfehlungen aus dem Verbundprojekt MUSTOK und zukünftiger Forschungsbedarf

Die Küste, 75 MUSTOK (2009), 255-265 
257 
2. Schlussfolgerungen, Empfehlungen und 
Forschungsbedarf 
2.1 Allgemeines 
Für die im Verbundprojekt MUSTOK gestellte Forschungsaufgabe musste ein transdis- 
ziplinärer Ansatz gewählt werden. Den Ausgangspunkt der Analysen bildeten meteorolo 
gische Simulationen zur Erzeugung sturmflutrelevanter Wetterlagen. Daran anschließend 
wurden Wasserstands- und Seegangsimulationen durchgeführt. Die Ergebnisse der Modell 
simulationen wurden zusammen mit beobachteten Wasserstands- oder Seegangsdaten sta 
tistisch analysiert, um Sicherheitsüberprüfungen bestehender Küstenschutzanlagen und 
Aussagen zu Eintrittswahrscheinlichkeiten vornehmen zu können. Für die Forschungs 
felder 
• Meteorologie und Modellierung von Starkwindfeldern 
• Modellierung von Sturmflutwasserständen und Seegang 
• Sicherheitsüberprüfungen bestehender Küstenschutzanlagen 
• Statistische Analysen von Wasserständen und Seegang 
werden im Folgenden Synthesen der erzielten Ergebnisse dargestellt und Empfehlungen, 
sowie der zukünftige Forschungsbedarf abgeleitet. 
2.2 Meteorologie und Modellierung von Starkwindfeldern 
Eine der Fragen des Projektes war, inwieweit geringfügige, physikalisch denkbare Mo 
difikationen der Eigenschaften des auslösenden Sturmes, insbesondere im Hinblick auf die 
Zuggeschwindigkeit der Tiefdruckgebiete, zu Veränderungen in den Sturmfluthöhen führen 
können. Dazu wurden mit einem globalen Vorhersagemodell erzeugte Sturmlagen mithilfe 
des regionalen Atmosphärenmodells COSMO-CFM herunterskaliert und durch eine spezi 
elle Steuerung etwas verlangsamt, in der Annahme, dass die damit einhergehende erhöhte 
Wirkzeit auch zu höheren Wasserständen in der südwestliche Ostsee führen würde. Diese 
Modifikation wurde durch die „Anbindung“ („spectral nudging“) der simulierten drei 
dimensionalen, großskaligen Struktur an die zeitlich manipulierte vorgegebene globale Ent 
wicklung der Modelldaten erreicht. Eine Verlangsamung der Verlagerung des Tiefdruck 
systems um 6 Stunden binnen 18 Stunden bewirkte tatsächlich eine erhöhte Wirkzeit und 
damit höhere Sturmfluthöhen in der südwestlichen Ostsee als in der Simulation ohne Ver 
langsamung. Die Wirkung war aber mit 5-10 cm in der südwestlichen Ostsee im Wesent 
lichen vernachlässigbar (Benkel et ah, 2009). Damit ist die ursprüngliche Hypothese zwar 
grundsätzlich positiv beantwortet worden, aber der Effekt muss für den Fall der Ostsee als 
weniger gravierend, oder nur von 2. Ordnung, bezeichnet werden. 
2.3 Modellierung von Sturmflutwasserständen 
Ziele der Arbeiten am Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) (Bork u. 
Müller-Navarra, 2009) im Rahmen von MUSE Ostsee waren Modellberechnungen extrem 
hoher Wasserstände als Beitrag zur Datenbasis der statistischen Analyse des Forschungsinsti 
tuts Wasser und Umwelt (fwu) (Mudersbach u. Jensen, 2009) und die Analyse großräumiger 
und lokaler Einflüsse auf diese Wasserstände. Im DWD-Teilprojekt (Schmitz, 2009) wurden
	        
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