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Aynalan der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1900,
0 daß in der Nähe eines Kisberges in Lee davon stets die niedrigste Temperatur war, Nördlich der
Trift stiegen beide, Luft- amd Wassertemperatur, um mehrere Grade, so daß nach 20 Sm NO-Kurs
Laft ro (* und Wasser - 4570, war und nach weiteren 20 Sın Luft -- 86°C, und Wasser auch
2.070 zeigte and beständig blich, Zwischen dem Eise machte sich auch cine Zunahme der Vögel
bemerkbar, und e waren Außer den gewöhnlichen sogenannten Kaptauben, Pastoren, Mullikawks,
Alhatrossen much verschiedene Arten sogenannter Kisvögel vorhanden.e
| 3. Malin,
Führer des Hamburser Schiffer „Seereb".
Die »Alster« sichtete den ersten Kisberg am 16. September in etwa
50.5° S-Br. und 50° W-Lg., sie lag bei flauem Nordwind ONO an, und als dabei
yıehr Eis in Lee voraus in Sicht kam, wurde gewendet, Man lag in der Nacht
zum 17, September auf Steuerbordhalsen, wobei nur ein Eisberg, aber trotz klaren
Wetters erst in geringer Entfernung gesichtet wurde, Früh ging man damn
wieder auf Backbordhalsen, Kapt, Bettaque schreibt über den Verlauf den
folgenden
Eisbericht der Viermastbiärk „Alstor“,
a. Alster“ verließ anı 14. August den Hafen von Pisagyua und passierte am 10, September
much einer Reise von 27 Tayen hei kıchtem Nordwind Kap Horn, Der nördliche Wind, welcher Hur
In der Stärke von 2 bis 4 auftrat, holte zeitweilig bis NW, am 14, September für zwei Wochen nach
SW, um dann anter häufigen: dichten Nebel nach XNNW zurückzukehren,
In der Nacht vom 15. bis 16. September herrschte bei leichtem NNW-Wind sehr starker
Nebel his 1014 Uhr abends, dam alıklarend mit starkem Tau, 5
Mit Tagwerden befand sich „Alster“ in etwa 50° 30 8.Br. und 50° WiLe, nüul sichtete an
&r-B., achterans etwa 8 his 10 Sax, einen größeren Eisberg, Am selben Tage, den 16. September, lag
„Alster bei Aauem Nordwind ONO an und wurden bis abends Sl drei weitere Eisberge an St-B.
wahrgenommen, ‚Jetzt wendete „Alster“ and lag bis 4 Uhr morgens WNW an. Trotz des jetzt klaren
Wetters wurde ein großer Eisberg erst. gesichtet, als derselbe dicht in Lee yoraus war und mußte hart
am Winde Iurwärts von demselben. passiert werden, Von 4b V. des 17. September stenerte „Alster“
bei klayer Luft und leichtem Xordwind (St. 4) OzN-Kurs und sichtete im Laufe des Vormittags etwa
3 hie 4 Eisberge an jeder Seite, Um 100 tauchte recht voraus 6ine schnurgerade, dunkle Linie
auf, welche wie eine Nehelbank im Horizont stand, sich jedoch bald daranf als ein langes, von Nord
nach Süd gestrecktes Kisteld erkennen ließ, Eine Winkelmessung ergab, mit der zurückgelegten
Distanz als Abstand, eine Ausdehnung von etwa 8 bis 9 8m von Nord nach Süd, Bei der Annäherung
an das Eisfeldl wurde die Spitze eines zweiten, weiter zuch Osten gelegenen Feldes sichtbar, dessen
Ausdehmung nach Norden jedoch nicht beobachtet werden konnte wegen der davorliegenden Eismasse,
Eöras südlich von den. gehansten beiden war ein weiteres Feld von etwa. 3 8m Länge In Sicht, und
im Gegensatz zu dem ersten drei gcharimmenden Kolossen, welche alle eine X- und S-Richtung ein-
hielten, cin viertes großes Feld in ciner WNW- bis ie a dessen siklliches Ende jedoch
wegen der zu weiten Entferpung nicht ausgemacht werden konnte, Zwischen den aufgeführten großen
Eiskomplexen trieben zahllose Fleinc Eishaufen, und wendete „Alster“ in etwa 4 Meilen ron dem Eise,
um. nicht zwischen die kleineren Eisschollen zu geraten. N
Zur Zeit der Wendung von „Alster“, mittags 124, Uhr, war der Schiffsort 49° 50 $.Br. nnd
49° 4 W-Lae, und ist dies wohl die mittlere Breite der gesichteten hauptsächlichsten Kismasson,
Anf dem num gestenerten WzN-Kurs wurden Im Lanfe des Nachmittags wieder an beiden
Seiten mehrere, einzelne, große Kisberge passiert, wobei „Alster beim Durchsegehn zwischen zwei, etwa
9 Mejlen voneinander treibenden Bergen cine Menge von kleinen Eisschollen ringsumher hatte,
Die N einzelnen Kisberge schienen alle von dem. großen Eisfelde nbsehröchen zu
sein, da dieselbew alle die gleiche Höhe wie das Feld hatten und much vorwiegend an ihrer oberen
Seite dieselbe ylatte Ebene zeigten, als das große Kisfeld sie hatte, Die Höhe der Berge wurde ee
messen nd aut SO m berechnet,
In der folgenden Nacht wurde bis 126. kein Eis mehr gesehen; kurz nach 12b jedoch passierte
eine kleinere Eisscholle nahe am Schiff, zu um 214% befand sieh ein großer Berg 1 bis 23 8m ab in
Lee, Mittags waren an beides Seiten, an B-B. achteraus und au S6-1%, voraus, mehrero Berge une!
Joses Treibeis in Sicht, . .
Um 12 Uhr mittags war der Schiffsort 40° 37° K-Br. am 51° 21 W-La. amd war vorans kein
Eis mehr zu sehen, jedoch wurde der ungünstige Kurs beibehalten, mn weiter westlich mameren Wiad
zu guchen und, wenn möslich, für die Nacht ein eisfreieres Folkl zu finden, .
Der Wind, anhaltend in seiner nördlichen Richtung, Yuute gegen Abend ein wenig ab, and
der Himmel bezog sich aus NW-Hcher Richtung, worauf Kurze, leichte Reyenschauer eintraten. Da
am. 7l abends auf jeder Seite ziemlich weit ab je ein Eisberg in Sicht war, die Nacht dunkel md
ansichtig einsetzte, wurde „Alster“ abends Sb auf B-B-Halsen gelegt und hatte, dicht am Winde
NOzO anliegend, eine voraussichtlich 30 Sm lange freie Bahn vor sich,
Während der Mitternachtwache klarte der Himmel wieder anf; der Wind blicb flat und nörd-
Keh bis zum Vormittag des nächsten Tages nnd ging dann Pach NO. „Alster“ wendete um 108 MV,
nach NNW und befand sich am Mittag des 39, September in 49° 25 5 und A1° 25 W, zu welcher
Zeit sich ein Eisberg etwa 5 Sm ab an St-B, und ein anderer al B-B. weit ab befind, letzterer wahr-
scheinlich derselbe, der abends vorher im Norden gesehen wurde, und war dies das letzte Eis, welches
gesichtet wurde. Der schr Aaue Wiad blieb bis zum Mittag des nächsten Tages, des 20. September,
Betlich und brachte „Alster“ nach 48° 22 8 und 51° 15° W. ;