Treibeis im Siklatlantischen Okean.
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Über die weitere Ausdehnung der Trift nach Ost oder Südost Hegen keine
Meldungen vor, da es die Schiffe, entsprechend den Segelanweisungen der Deutschen
Seewarte, namentlich die deutschen, vermeiden, östlicher zu gehen, als sie vom
Winde gedrängt werden, Nach dem ungefähren Verlaufe der Südwest- und
Nordostgrenze wird man aber annehmen müssen, daß es weiter Östlich noch
lang wieriger gewesen sein würde, durch die Trift zu segeln, So hat nach ihrem
meteorologischen Tagebuche die »Melpomene«, die schon in 51° S-Br. bis nach
47° W-Le. gedrängt worden war, fast 600 Sm im Bereiche der Eistrift zurück-
legen müssen, wozu sie 9 Tage gebraucht hat, und eine fremde Bark »Arracan«,
die am 14, November in 52° 8-Br. und 44° W-Lg. in die Trift kam, hat darin,
allerdings nach einer etwas dürftigen Pressemeldung, 1000 Sm zurücklegen müssen.
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Fistrift im Angust und Sepfember 190%, nordöstlich von den Falklande-Inseln.
Sie hat dazu nur 6 Tage gebraucht, allein man wird daraus nicht schließen
dürfen, daß es dort überhaupt leichter gewesen sel, durchzukommen, sondern
man wird nur sagen können, daß es »Arracan« gerade gut getroffen habe, Cut
getroffen haben es aber im Westen manche Schiffe auch und haben dann die
Trift entsprechend ihrer geringeren Breite in noch viel weniger Zeit durchquert
als »Arraäcan«, so z, B, »Seerose«, die am 10, August in 51,5° S-Br. und 51.1° W-Lg.
in die Trift geriet und sie bei hellem Mondenschein mit 8 Knoten Fahrt durpech-
queren konnte, Kapt, Mahn schreibt dazu den folgenden
Eisbericht des Vollschiffes „Seerose“,
„Waren auf der Reise von a mit einer Ladung Salpeter nach Dünkirchen bestimmt und
befanden ans warten den 10. August 1 auf 52° 45 B-Br. und 52° 50° W-Le. nach astronomischer
Beobachtung, Wind WNW, Stärke 6 auffrischend, Himmel bedeckt, diesige Laft. Barometer 756,3 mm.
Temperatur der Luft + 4°C, Wasser ++ 3,6° C, Segelten dann rw. N39°0 38 Sm, N 44°0 38 Sm,
N 4070 20 Sm bis LI N. Befanden uns nun in 51° 33 8 and 51° 8 W, als wir den ersten Eisberg
an B-B. vorans sichteten, wie. eine große Kisscholle, deren Ränder 200 Fuß steil ans dem Wasser ragten,
üben ganz flach und eben, etwa 1000 Fuß lang, luvwärts flog die Brandung hoch am Berge empor,
wars bei dem fahlen Mondschein ein fürchterlieher Anblick war, Passierten diesen ersten Kisberg in
einer halben Meile Abstand und sahen in Lee noch mehrere, welche bei dem Mondschein anssahen
wie helle weiße Wolken auf dem Wasser, Die Luft klarte gegen 1 Uhr dann ganz ab, heller Mond-
schein, passierten stündlich, einen Tisberg‘ dicht bei und sahen in Lee überall noch mehr Eis treiben,
Hatten die Rahen scharf angebraßt umd stenerten N 33°0 bei dem Winde längs, um mit einen Mög
lichet nördlichen Kurse aus der Eistriit herauszukommen. Schiff lief 7 bis 8 Knoten. |
Hatten während der ganzen Nacht und vormittags Eis in Sicht, bis gezen Mittag den
11, August die letzten 3 Kisberge passiert waren. Beflanden uns nun auf 30° 5' S und 49° 23 Wy
hatten also die ganze 100 Sm breite Eistrift in 12 Starden durchsegelt, Die Kisberge waren meistens
lange, Mache, schwifeckige Eisfelder, 500 bis 4500 Fuß lag und zwischen 200 his 300 Fuß hoch, mr
3 davon waren mehr kegelförmig, dieselben hatten eine bläulich-weiße Farbe, einige tief ausgehöhlt,
und hinter den Eisbergen in Tee war stets viel Brucheis verschiedener Größe, welches uns viel
Schwierigkeiten machte, den größeren Stücken auszwweichen, Während wir mit dem XW-Winde
durch die Eistrift segelten, hatten wir klaren Himmel, durcheinanderlaufende NW- und SW-Bee und
beim Passieren eines Berges atete steiferen und yon kalten Wind als vorher, Barometer steigend,
hachdem wir das letzte Js passiert, wurde Wind und Wetter beständiger, aber diesiger and bewölkt,
Wind bei num fallendem Barometer immer noch XW zunehmende Brise, ;
Was die Temperatur anbetrifft, so hatten wir südlich der Teift durchschnittlich Luft 4 4° kn
Wasser -4 3.6°C, gehabt; im der Trift schwankte die Wassertemperatur zwischen 42° C. umd «130 €