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Full text: 37, 1909

Thorade, H.: Üher die Kalifornische Meeresstwimung. 
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Columbiamündung, Da jedoch das Küstenwasser auf den Ozean nicht den 
beherrschenden Einfluß hat wie im August, so steigt hier im September die 
Temperatur. 
Ausgeschlossen von der Erwärmung ist das der Juan de Fucastraße vor- 
gelagerte Gebiet. Schon im August weichen die Isothermen, bevor sie Vancouver 
erreichen, nach Süden aus; jetzt tritt an dieser Stelle kaltes Wasser auf, eine 
Erscheinung, zu deren Erklärung unsere Kenntnis von Wind und Strom nicht 
völlig ausreichen dürfte; man müßte denn die Ursache in den seit August häufigen 
XW-Winden suchen, die kaltes Wasser ansaugen. 
Im allgemeinen geben die Isothermen ein abgeschwächtes Bild der Lage 
Im August. Auch die Kälteinsel ist verschwunden; aber an dem weiten Abstande 
der Isothermen von 20°, 21° und 22° ist ihre Stelle zu erkennen, Schiffe, die 
diese Gegend befahren, beobachten außerordentlich gleichförmige Temperaturen, 
So liegen alle Tagesmittel aus den Beobachtungen des Vollschiffs »Arthur Fitgere, 
Kapt, C. Denker, Antwerpen — San Francisco vom 13. September 1899 in 
27° 58 N-Br., 128° 32’ W-Leo. bis zum 23. September in 37° 40° N-Br, 135° 29 W-Leg. 
zwischen 19,6° und 20,7” C. Erst als das Schiff sich bei konstanter Breite dem 
Lande nähert, fällt die Temperatur zuerst langsam, dann rasch, Beim Passieren 
von 126° W-Lg. in etwa 41° N-Br, bemerkt Kapt. Stege (Bark »Gerda«, Hono- 
hılu—Eureka): » Wasser wird grün,« 
Von der allgemeinen Erwärmung macht der Golf keine Ausnahme; ıur 
wenig käiteres Wasser umfließt Kap San Lucas, da der gegen Unterkalifornien 
vordringende Passat es großenteils nach Westen entführt und die SO-Winde, die 
las Wasser in den Golf treiben, nachlassen. Die Temperatur ist sehr gleich- 
[örmig; sie beträgt wenig über 30° an vielen Punkten, nördlich von Guaymas 
wahrscheinlich mehr; aber dorthin gelangen keine deutschen Schiffe. 
d. Sommer, 
Für die Monate Juli, August und September ergibt sich kurz: 
Luftdruck, Hoher Luftdruck beherrscht den Westen unseres Gebiets; 
die ILsobaren verlaufen großenteils parallel zur Küste, 
Wind, Die Passatgrenze rückt stetig nach Norden und Osten vor und 
angt das Gebiet der NW-Winde ein; diese dehnen sich nach Norden bis Kap 
Flattery aus, Im Golf wird der SO-Wind im Laufe des Septembers vom NW- 
Wind abgelöst. Westlich 135° W-Ly., nördlich 40° N-Br, sind die Windrichtungen 
veränderlich, 
Strom (Karte 8, Taf, 5). An der Küste wird S-Strom und SO-Strom beob- 
achtet; häufiger sind in einiger Entfernung von Land die SW-Strömungen, besonders 
im Südwesten die NW-Versetzungen, In den Golf strämt namentlich im Juli und 
August das Wasser mit nördlicher bis nordöstlicher Richtung ein, Eine Über- 
sicht über die Versetzungen (»Strom in 24 Stunden«) ergibt folgendes: 
Gebiet 
9% Versetzungen nach: [ein |AnzahlderBe- 
| NINO] O 18018 1SW! WI xwi Strom | obachtungen 
A U 
; 35° N-Bri-— 300 N-Br. 4, 93837 9/2, 67, BB 192 
20° 35° XN-Br.. 125°— M0° W-Lg. | 6| 7 5121 416 13 |80| 7 110 
ie} sa En W-Lg 3 | 3 8 | B ) 11 | 26 | 9 | 9] 16 122 
A „ Östl. U. Lg. - m | " = 
übriger Golf von Kalifornien } 5122 5 | 09 7! 8) 61 ı9 115 
Bezeichnend ist die Häufigkeit der SW-Versetzungen im Norden; die 
mittlere Geschwindigkeit beträgt etwa 17 Sm im Etmal, Die NW-Versetzungen 
nehmen im Südwesten etwa !/, aller Fälle ein bei einer durchsehnittlichen Ge- 
schwindigkeit von 18 Sm im Etmal, Ob freilich »Fleurieus Wirbel« existiert, 
bleibt dahingestellt, denn ein Umbiegen der Strömung nach Norden und Osten 
Äindet allem Anschein nach nicht statt: höchstens besteht die Möglichkeit, daß 
SW-Strom und NW-Strom sich zu einer Westströmung vereinigen, die außerhalb 
unseres Gebietes wieder in die Osttrift einlenkt. 
Ann. d. Hydr. us£w_ 1008, Heit I.
	        
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